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Reifenindustrie

ADAC Winterreifentest 2017: Schwindende Qualitätsunterschiede

Der aktuelle ADAC Winterreifentest zeigt keine großen Ausschläge in der Qualität der Pneus. Continental dominiert nach wie vor und liegt in der Testdimension 195/65 R15 91 T vorne. Lediglich Nankang schneidet in der Größe 215/65 R16 98H als einziger Reifen im Test mit „mangelhaft“ ab. Die Ergebnisse des ADAC Tests zeigen, dass die Vertreter des Billigsegments qualitativ aufholen.

Der aktuelle ADAC Winterreifentest zeigt keine großen Ausschläge in der Qualität der Pneus. Continental dominiert nach wie vor und liegt in der Testdimension 195/65 R15 91 T vorne. Lediglich Nankang schneidet in der Größe 215/65 R16 98H als einziger Reifen im Test mit „mangelhaft“ ab. Die Ergebnisse des ADAC Tests zeigen, dass die Vertreter des Billigsegments qualitativ aufholen.

Conti, immer wieder Conti. Der WinterContact TS 860 macht das, was schon seine Vorgänger machten – er sammelt prestigeträchtige Testsiege. In der Klein- und Kompaktwagengröße 195/65 R15 91 T distanziert der Reifen aus Hannover die Konkurrenz. Goodyear Dunlop schafft es laut ADAC mit seinen Gummis Augenhöhe herzustellen. Michelin mit dem Alpin 5 wird gar deklassiert. Der Continental WinterContact TS 860 überzeugt besonders durch seine Ausgewogenheit. Er erhält zudem die Bestnote auf Nässe, die hierzulande die Königsdisziplin in Sachen Sicherheit darstellt. Die Tester loben darüber hinaus die Trockenperformance und den Spritverbrauch. Ein souveräner Testsieg erneut für Continental.

Im guten Bewertungsspektrum tauchen überraschenderweise danach nicht die Wettbewerber aus dem Premiumbereich auf. Der Esa+Tecar Super Grip 9 sichert sich die Silbermedaille. Auch dem Überraschungskandidaten auf dem Podium attestieren die Tester Ausgewogenheit. Zudem punktet er mit besten Wertungen auf Eis und beim Verbrauch. Der ADAC beurteilt den Reifen als insgesamt gut auf trockener, nasser und schneebedeckter Fahrbahn. Nicht zu erwarten war auch, dass der Kleber Krisalp HP3 die Vertreter aus dem Premium-Bereich  düpiert. Der Kleber ist ein „sehr ausgewogener Winterreifen mit geringem Verschleiß“.

Das Feld der befriedigenden Reifen führen der Dunlop Winter Response 2 („im Vergleich zu den Besten etwas schwächer auf trockener Fahrbahn“) und der Goodyear UltraGrip9 („besonders gut auf Nässe“, „etwas schwächer auf Schnee“) an. Auch dem Hankook i*cept RS 2  wird ein etwas schwächeres Vermögen auf Schnee zugeschrieben. Überzeugen kann er die Tester offenbar auf trockener Piste. Dort sind der Vredestein Snowtrac 5 und der Yokohama w.drive V905 wohl „besonders gut“. In der Mängelliste der beiden Gummis  entdeckt man allerdings den „relativ hohen Verschleiß“.

Auf einem Qualitätsniveau sieht der ADAC den Falken Eurowinter HS01 („Schwächen auf Schnee und Eis“), den Firestone Winterhawk 3 („relativ schwach auf Nässe und Schnee“) und den Nokian WR D4 („schwach auf Nässe“, „relativ hoher Verschleiß“). Trotz klar definierter Schwächen verfügen diese Gummis insgesamt über eine solide Performance-Basis. Den Michelin Alpin 5 kann man als Kenner der Branche durchaus in diesem Umfeld verorten, da er ja ein relativ „alter“ Reifen ist. Allerdings hatten die Franzosen bereits im Jahr 2015 mit einer Version den Anschluss an die Spitze verloren. Die Urteile „schwach auf Schnee“ und vor allem „relativ hoher Spritverbrauch“ stehen dem, was im Marketing in Clermont Ferrand erdacht wird, komplett entgegen. Dass selbst ein Aeolus Snow Ace 2 AW08 über vergleichbare Klasse verfügt, ist bitter. Der Kumho WinterCraft WP51 („schwach auf Nässe“) und der Sava Eskimo S3+ („schwach auf trockener Fahrbahn“) sind laut ADAC „noch befriedigende“ Pneus. Der Semperit Master-Grip 2 („schwach auf trockener Fahrbahn“, „relativ hoher Verschleiß“) wird als Schlusslicht in der Kategorie „ausreichend“ eingeordnet.

SUV/ Crossover-Dimension

Auffällig bei den 16 auf einem VW Tiguan getesteten Reifen in der Dimension 215/65 R16 98H, geeignet für kleinere SUVs und Crossover, ist das sehr breite Mittelfeld (Schulnote „befriedigend“). Nur zwei der 16 Testkandidaten erhält eine andere Bewertung: der Dunlop Winter Sport 5 mit der Note „gut“ und damit Testsieger und der Nankang Snow  SV-2 XL mit der Schulnote „mangelhaft“ und zugleich letzter im Test.

Mit einer „sehr ausgewogenen“ Performance, „geringem Spritverbrauch“ und der „Bestnote auf Nässe“ (die übrigens auch der Pirelli Scorpion Winter erhält), landet der Dunlop Winter Sport 5 auf Platz eins in der 215er Testdimension. Das breite Mittelfeld führen gleich drei Reifen mit der Gesamtnote 2,6 an: Der BFGoodrich g-Force Winter 2 XL bekommt von den ADAC Reifentestern die „Bestnote auf Schnee“, ebenso wie der Nokian WR D4 XL. Beide Reifen sollen zudem etwas schwächer auf Nässe sein. Währen der Nokian noch „recht gut auf trockener Fahrbahn“ ist, punktet der BFGoodrich beim Spritverbrauch und Verschleiß. Dritter im Bunde ist der Goodyear UltraGrip Performance Gen-1 („Bestnote beim Spritverbrauch“; etwas schwächer auf Schnee“).

Es folgt der Michelin Alpin 5 mit der „Bestnote beim Verschleiß“. In der 195er Dimension rangiert er im unteren Mittelfeld. Mit derselben Gesamtnote 2,7 schneidet auch der Sava Eskimo HP2 ab. Er fährt die beste Bewertung auf Eis ein. Mit einer guten Performance auf Nässe und Schnee, dafür aber einer etwas schwächeren auf Eis, folgen der Continental WinterContact TS 850 P SUV und der Pirelli Scorpion Winter mit der „Bestnote auf Nässe“. Kritisiert wird sein relativ hoher Spritverbrauch.

Nach dem Fulda Kristall Control HP2 („recht gut auf trockener und nasser Fahrbahn“; relativ schwach auf Schnee“) folgen drei Reifen mit erneut derselben Gesamtbewertung. Der Apollo Apterra Winter sticht laut Bewertung der ADAC Tester in keiner Disziplin so wirklich positiv heraus: Er sei relativ schwach auf Nässe und auch etwas schwächer auf trockener und verschneiter Fahrbahn. Der Avon WV7 soll hingegen gut auf nasser Fahrbahn sein, aber auch „relativ schwach auf trockener und verschneiter“ und zudem „vereister  Fahrbahn“ sein. Mit einer guten Performance auf Schnee kann der Barum Polaris 3 4x4 laut Ergebnis punkten, Abstriche bekommt er allerdings aufgrund seiner Leistung auf Nässe, Eis und trockener Strecke.

Dahinter reihen sich der Uniroyal MS plus 77 („besonders gut auf Schnee; schwach auf trockener Fahrbahn“), der Hankook i*cept RS2 W452 und der Firestone Destination Winter ein. Auch wenn der Hankook Reifen von den ADAC Reifentestern die Bestnote auf trockener Fahrbahn bekommt, schneidet er „schwach auf Nässe“ ab. Ebenso soll der Firestone Pneu schwach auf Nässe sein. Mit der Note „mangelhaft“ landet der Nankang Snow SV-2 XL mit deutlichem Abstand zu den vorherigen Reifen auf dem letzten Platz in der 215er Testdimension. „Sehr schwach auf Nässe und Schnee“ sagen die Testverantwortlichen. Auch auf Eis soll er eher schwächer sein. Der Spritverbrauch hingegen ist laut Fazit gering.

(akl/kle)

Reifenindustrie

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Reifenhandel

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Reifenhandel

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