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Reifen

Rennfeeling im Alltag

Michelin präsentiert mit dem Pilot Super Sport einen neuen Pneu für das Supercars-Segment. In der prestigeträchtigsten Fahrzeugklasse sehen die Verantwortlichen erhebliches Wachstumspotenzial. In Dubai durften Pressevertreter den Edel-Reifen einem Leistungstest unterziehen.

Michelin präsentiert mit dem Pilot Super Sport einen neuen Pneu für das Supercars-Segment. In der prestigeträchtigsten Fahrzeugklasse sehen die Verantwortlichen erhebliches Wachstumspotenzial. In Dubai durften Pressevertreter den Edel-Reifen einem Leistungstest unterziehen.

Schnelligkeit bedeutet in der automotiven Welt immer auch erhöhte Aufmerksamkeit. Mit Rekordwerten im Test oder in Motorsportserien schmücken sich besonders gern Reifenhersteller. Tatsächlich ist die Leistungsfähigkeit moderner UHP-Pneus bemerkenswert und fußt in großen Teilen auf Erfahrungswerten, die in Extremsituationen außerhalb der simulierten Computerwelt gesammelt werden. Der französische Reifenhersteller Michelin hat sich vor Jahren aus der Königsklasse des Motorsports, der Formel 1, zurückgezogen – laut den Unternehmensverantwortlichen passte das Engagement in der Rennserie strategisch nicht mehr zur Reifenphilosophie „Balance of Performance“, die stets auf die ideale Synthese aus Sicherheit und herausragenden Fahreigenschaften bei gleichzeitig hoher Laufleistung abzielt. Besonders hinsichtlich des Kriteriums Laufleistung sieht sich Michelin als Reifenausrüster bei renommierten Langstreckenrennen wie den 24 Stunden von Le Mans besser aufgehoben, dies zumindest erklärt Florent Menegaux, der die Produktgruppe Pkw- und Leicht-Lkw-Reifen weltweit verantwortet, auf der Präsentation des Michelin Pilot Super Sport in Dubai. Die neue Pneukreation soll nicht nur einer der schnellsten Serienreifen der Welt sein, sondern auch in Sachen Sicherheit und Langlebigkeit Maßstäbe setzen. „Leistungen die nicht dauerhaft sind, sind für uns keine Leistungen“, erläutert Menegaux den aus aller Welt eingeflogenen Pressevertretern.

In die Entwicklung des neuen Ultra-High-Performance-Reifens für Supersportwagen haben die französischen Reifenbäcker eigenen Angaben zufolge viel in Langstreckenrennen gesammeltes Wissen einfließen lassen. Eine enge Kooperation ging Michelin außerdem mit Sportwagenherstellern wie Porsche, BMW und Ferrari ein - Fahrzeuge aus dem Super Cars-Segment wie der Porsche 997, der Carrera GT, der BMW M3 oder der Ferrari 458 Italia gehören zu den Zielfahrzeugen für den Michelin Pilot Super Sport. Gerade im Bereich der Supersportwagen sehen die Michelin-Verantwortlichen erhebliches Wachstumspotenzial. Laut interner Schätzungen der Marktforschung Michelin Intelligence nimmt der Absatz von Höchstleistungsfahrzeugen zu – weltweit rechnet man im Hause Michelin mit einem Marktwachstum in den kommenden fünf Jahren von 25 Prozent. Der Michelin Pilot Super Sport soll im oberen Reifen-Segment den Pilot Sport 2 zu einem ähnlichen Pricing ablösen. Dieser ist in der Erstausrüstung für mehr als 200 Fahrzeuge homologiert.

Ab Januar nun soll der Pilot Super Sport über den Handel und als Option bei der Erstausrüstung verstärkt seinen Weg auf die prestigeträchtigsten Fahrzeuge dieser Welt finden. Die Chancen stehen tatsächlich gut, denn Michelin hat sich in der Entwicklung wieder mächtig ins Zeug gelegt. Mit seinem von Rennreifen abgeleiteten Design- und Technik-Konzept integriert der Michelin Pilot Super Sport Technologien wie den Gürtel aus Twaron®-Faser, eine Dual-Compound-Lauffläche und eine variable Aufstandsfläche. Das Fasermaterial Twaron® zeichnet sich besonders durch eine hohe Dichte aus. Zur Anwendung kommt Twaron® unter anderem in modernen Sportgeräten aber auch in der Luft- und Raumfahrt und im Motorsport. Bei hohen Geschwindigkeiten ist eine hohe Stabilität und absolute Zuverlässigkeit überlebenswichtig, dem Twaron®-Material kommt beim Michelin Pilot Super Sport nach Angabe der verantwortlichen Entwickler hierbei eine Schlüsselaufgabe zu. Aufgrund seiner variablen Spannkraft sorge der Gürtel dafür, dass der Reifen im Profilbereich straffer als an den Schultern ausfalle. Hieraus resultiere eine bessere Verarbeitung von Fliehkräften sowie eine gleichmäßigere Druckverteilung. Als ebenfalls kennzeichnendes Merkmal von Twaron® benennen die französischen Reifenexperten den hohen Haftwiderstand. Gesprochen wird von einer fünfmal größeren Widerstandsfähigkeit als Stahl sie bei gleichem Gewicht aufweist.

Ein ebenfalls zentrales Element des Pilot Super Sport ist die Dual-Compound-Lauffläche. Diese ursprünglich für Rennreifen entwickelte Technologie basiert auf der Verwendung unterschiedlicher Gummimischungen für die linke und rechte Profilseite. Ein rußverstärktes Elastomer soll im Außenbereich für eine überlegene Dauerfestigkeit in engen Kurven sorgen. Innen hingegen gewährleistet laut den Michelin-Verantwortlichen ein haftfähiges Elastomer der jüngsten Generation, dass der Reifen auf nasser Fahrbahn den Wasserfilm durchdringen kann. Die variable Aufstandsfläche, “Variable Contact Patch 2.0”, wurde nach Angabe vom Michelin Produkt Manager für Sport Reifen, Jean-François Beaupère, auf Basis ausgiebiger Computersimulation entwickelt. Im Ergebnis sei beim Michelin Pilot Super Sport eine gleichmäßige Druck- und damit Temperaturverteilung über die Aufstandsfläche des Reifens erzielt worden. Die Gummimenge bleibt, obwohl sich die Fläche bei der Kurvendurchfahrt ändert, die mit der Straße in Berührung ist, laut Unternehmensangaben stets konstant.

Bei der Präsentation des Michelin Pilot Super Sport in Dubai geizen die Michelin-Mannen nicht mit Verbesserungswerten. So habe der Reifen beispielsweise im direkten Vergleich die Rundenzeit des Vorgängermodells auf einer 2.700 Meter langen Rundstrecke um 1,5 Sekunden unterboten. Optimiert werden konnte laut Herstellerangabe zudem der Bremsweg auf nasser Straße. Eklatante Vorteile im Vergleich zu einem Wettbewerber auf Augenhöhe konnte die Redaktion beim Bremstest (70 km/h auf 0 km/h) zwar nicht feststellen, den Vorgänger soll der neue Pneu aber um 1,5 Meter (100 km/h auf 0 km/h) unterbieten. Deutlicher wurden in Dubai allerdings die Vergrößerungen der Kapazitäten auf einer bewässerten Rundstrecke. Mit einer grandiosen Zahl wirbt Florent Menegaux außerdem hinsichtlich des Vermögens auf der Rennstrecke: „Der Pilot Super Sport hält 50 Prozent länger als sein Vorgänger.“ So schließt sich am Ende der Präsentation der Kreis mit dem Verweis auf die stets konsequent kommunizierte Philosophie der Balance aus Sicherheit und herausragenden Fahreigenschaften bei gleichzeitig hoher Laufleistung. Dauerhaft ans Limit wird ein Besitzer eines wie in Dubai bereitgestellten Super-Cars auf der Rennstrecke zwar eher nicht gehen, die Laufleistung auf normaler Straße soll aber auch um gut 10 Prozent verbessert worden sein.

(kle)

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Reifen

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