„Der Bremsweg des Geländereifens auf nasser Fahrbahn disqualifiziert ihn klar für den normalen Straßenverkehr“, so Thomas Salzinger, Teamleiter Reifen bei TÜV Süd. Beim Reifentest der Autofachzeitschrift auto-illustrierte kommt der Testwagen, ein 190 PS starker Skoda Kodiaq, erst nach 52 Metern zum Stehen. Der Standardreifen hingegen soll bereits nach 35 Metern stehen. Da ist laut auto-illustrierte der Geländereifen noch mit 45 Stundenkilometern unterwegs. Auch beim Aquaplaning gibt es Unterschiede: Während der Normalreifen bei einer Wassertiefe von sieben Millimetern bei 85,5 Stundenkilometern aufschwimmt, verliert der Geländespezialist bereits bei Tempo 60,3 den Kontakt zur Straße, so die Reifentester.
Beim Bremsen auf trockener Fahrbahn stellen die Reifentester fest, dass der Skoda mit Geländereifen mit 43 Sachen am Testkollegen mit der Standardbereifung vorbeischießt, wenn dieser schon steht. Vergleichsweise wenig langsamer soll der Offroadreifen dagegen die nasse Kreisbahn meistern. Hier ist er laut Reifentest nur drei Sekunden langsamer als der Asphaltpneu (16 Sekunden beziehungsweise 19 Sekunden Rundenzeit). Viel langsamer dagegen sei er bei Trockenheit. Auf dem 3,3 Kilometer langen Rundkurs und bei 50 Grad Celsius Asphalttemperatur fehlen nach Angaben der Testverantwortlichen dem Offroader konstruktionsbedingt die Eigenschaften, um dem Kontrahenten zu folgen – Grip, Traktion, Lenkpräzision oder Seitenführung zwingen den Testfahrer dazu, das Tempo zu drosseln. „Der durchschnittliche SUV-Fahrer ist zu 99 Prozent auf der Straße unterwegs. Für ihn sind reine Sommer- oder Winterreifen die beste Wahl. Den Offroad-Pneu kann man nicht für diese Fahrzeugkategorie empfehlen – denn um ab und zu auf einem Schotterweg zu fahren, ist Standardbereifung vollkommen ausreichend. Sinnvoll sind die grobstolligen Spezialisten aber durchaus für Hardcore-Offroader à la Land Cruiser oder Defender, die vorrangig als Arbeitstiere im harten Geländeeinsatz sind“, so das Fazit von Salzinger. (akl)