Der VDAT veröffentlicht seine Auswertung des Branchenbarometers vom Frühjahr 2018 sowie die Auswertung der Besucherbefragung der Essen Motor Show 2018. Die Ergebnisse der beiden Umfragen lassen ähnliche Tendenzen erkennen.
Bei der Befragung der Besucher der EMS 2018 blieben Überraschungen und signifikante Veränderungen gegenüber 2017 aus. Wie im Vorjahr liegt der Anteil der Besucher der EMS die bereits ein umgerüstetes Auto besitzen bei knapp über 50 Prozent. Die Frage ob das nächste Auto wieder umgerüstet wird, wurde von etwa 60 Prozent der Teilnehmer mit ja beantwortet, was ebenso wie die ca. ein Drittel Nein-Antworten ziemlich genau mit dem Vorjahresergebnis übereinstimmt.
Bei der Frage nach dem präferierten Anbieter zeigt sich, dass die Kunden sowohl an OEM-Zubehör als auch am Aftermarkt interessiert sind. Der daraus resultierende Wettbewerb tritt auch im Branchenbarometer des VDAT deutlich zu Tage, da dort rund 83 Prozent der befragten Unternehmen einen weiter wachsenden und intensiv wahrnehmbaren Wettbewerb mit den Angeboten der Fahrzeughersteller wahrnehmen.
Kommt es zur Wahl zwischen sportlichem Serienfahrzeug und individuellem Tuning, bleibt die leichte Tendenz zum Tuning aus dem Vorjahr erhalten. Allerdings holt das sportliche Serienfahrzeug im Vergleich auf und liegt nur noch sechs Prozentpunkte hinter dem Tuning (44,9: 50,4). Generell stellt die Befragung weiterhin eine hohe Investitionsbereitschaft bei Tuning und Zubehör fest, obwohl der Prozentsatz der Fahrer die mehr als 10.000€ in ihr Fahrzeug investiert haben, seit 2016 von 31,2 auf 21,4 gefallen ist. Zulegen konnte hingegen das mittlere Segment mit Investitionen von 2501€ bis 5000€ (plus 4 Prozent im gleichen Zeitraum).
Die Bedeutung einzelner Märkte ist aufgrund verschiedener Vermarktungsschwerpunkte nicht eindeutig ermittelbar, jedoch lässt sich auf dem europäischen wie auch auf dem deutschen Markt zumindest eine gewisse Konstanz feststellen. Melden innerhalb Deutschlands knapp 83 Prozent der Unternehmen konstante oder steigende Umsätze, so sind es europaweit gesehen sogar 98 Prozent.
Wichtigste Kaufkriterien sind für Kunden nach wie vor mit großem Abstand Qualität, gefolgt von Preis-/Leistungsverhältnis und Optik. Garantien spielen für die Gäste der EMS keine nennenswerte Rolle, obgleich im Branchenbarometer 95 Prozent der Teilnehmer ein Angebot notwendiger Genehmigungen und Gutachten honorieren würden. Die am häufigsten gekauften Produkte sind in absteigender Reihenfolge Fahrwerkskomponenten, Alu-Sonderräder und Sportauspuffs.
Digitalisierung und Social Media spielen auch für den Tuningmarkt eine immer größere Rolle. 72 Prozent der Unternehmen halten laut Branchenbarometer Facebook bei der Händleransprache für unverzichtbar, bei der Endverbraucheransprache sind es sogar 86 Prozent. Belegt wird dies durch die Tatsache, dass bei der EMS-Befragung Social Media und Internetportale in der Kategorie „Informationsquelle“ mit weitem Abstand die ersten beiden Plätze belegen. Zusätzlich ist der Tuner-Onlineshop erstmals Bezugsquelle Nummer eins noch vor dem stationären Handel.
(dw)