„Ganzjahresreifen haben ein erstaunliches Niveau erreicht“, stellen die Testredakteure von AutoBild Allrad in ihrem aktuellen Ganzjahresreifentest (5/2018) fest. Doch nach wie vor sind sie eher als Kompromiss zu einem reinen Winter- und einem reinen Sommerreifen zu sehen – AutoBild Allrad hatte jeweils einen reinen Sommer- und Winterreifen mit getestet, um die Performance der All-Season-Pneus besser einordnen zu können. Große Überraschungen liefert das Testergebnis nicht.
Sechs Ganzjahresreifen in der Dimension 235/60R 18, versehen mit der M+S Markierung und dem Schneeflockensymbol, hatten sich die AutoBild Allrad Tester für ihren aktuellen Reifentest vorgenommen, ebenso wie zwei All-Terrain-Reifen, die ebenfalls das M+S und das 3PMSF-Symbol tragen. Getestet wurde auf einem Audi Q5. Als Testsieger schneidet der Goodyear Vector 4Seasons SUV Gen-2 als einziger Reifen im Test mit der Bewertung „vorbildlich“ ab. Die Tester bezeichnen ihn als „ausgewogenen Straßen-Ganzjahresreifen“, der sie auf verschneiter und nasser Strecke überzeugen kann. Nur vom Preis scheinen die Redakteure nicht überzeugt zu sein und geben dies als „Schwäche“ an.
Platz zwei geht an den Michelin CrossClimate SUV. Er wird mit „gut“ bewertet, ebenso wie die Reifen der Plätze drei bis fünf. Auf trockener Strecke soll der Michelin Reifen fast so gut wie ein Sommerreifen sein. Doch auf Schnee messen die Reifentester einen verlängerten Bremsweg. Den dritten Platz dürfen sich zwei Reifen teilen: Der Nokian Weatherproof SUV bietet laut AutoBild Allrad eine hohe Aquaplaning-Sicherheit, doch auf trockener Strecke bremst er offenbar etwas länger. Der Vredestein Quadrac 5 kann mit einer „sehr guten Haftung auf Nasser Fahrbahn“ und „kurzen Nass-Bremswegen“ punkten. Kritisiert wird jedoch, dass er bei Aquaplaning nur mäßig sei.
Es folgt der Hankook Kinergy 4S mit einer „guten Aquaplaning-Sicherheit“ und einem günstigen Preis. Abstriche bekommt er aufgrund „verlängerter Bremswege auf Schnee und bei Trockenheit.“ Aus China ist der Mastersteel All Weather mit im Test dabei. Er schneidet „befriedigend“ ab und belegt Platz sechs. Er sei zwar günstig, doch dafür habe er auch auf Nässe und trockener Fahrbahn etwas längere Bremswege.
Wie sieht es nun mit den AT-Reifen aus? Auffällig ist ihr grobes Profil. Doch laut AutoBild Allrad nützt dies nicht viel – wie man vermuten könnte – bei den Schnee-Disziplinen und auch bei Aquaplaning hilft es nicht unbedingt. Die Reifentester raten sogar vom General Tire Grabber AT3 ab. Er sei „nicht empfehlenswert“, denn sie stellen „gefährlich wenig Nässehaftung“ fest und bemängeln seine verlängerten Bremswege auf Schnee. Nur „bedingt empfehlenswert“ soll der Yokohama Geolandar A/T G015 sein. Auch wenn die Reifentester seine Seitenführung auf Schnee und „ausgewogenes Trockenhandling“ loben, so habe er zu lange Bremswege auf Schnee und Nässe. Außerdem sei sein Rollwiderstand sehr hoch.
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(akl)