Vergangene Woche fürhrte der ADAC einen kostenlosen Reifenwechsel durch und sorgte mit diesem Angebot durch die entstehenden Staus und Verkehrsbehinderungen sogar für einen Polizeieinsatz, wie der "Münchner Merkur" berichtete. Zu der Aktion nahm der BRV jetzt Stellung.
"Unabhängig davon, dass die Aktion wohl ganz offensichtlich äußerst dilettantisch vorbereitet und durchgeführt wurde und Zweifel angebracht sind, ob Fachkräfte überhaupt zum Einsatz kamen", betätigt sich eine angebliche Verbraucherschutzorganisation wie der ADAC in einem angestammten Geschäftsfeld des Reifenfachhandels. Wir müssen uns die Frage stellen, ob der ADAC nun zum Wettbewerber unserer Branche werden und uns (wie ein BRV-Mitglied schrieb) "die Arbeit wegnehmen" will. Mit der Aktion, dies steht fest, schafft der ADAC weder für sich noch für seine Mitglieder Werte. Er vernichtet Wertschöpfung, die der Reifenfachhandel, will er denn dem berechtigten Kundenanspruch nach optimaler Service- und Beratungsqualität gerecht werden, dringend benötigt. Betrachtet man die vielfältigen wirtschaftlichen Aktivitäten des ADAC, dann muss man sich die Frage stellen, wie der ADAC den Spagat zwischen neutraler Institution (die sich z.B. mit Reifentests und Statements zum Thema "Reifenalter" sehr differenziert und teilweise kritisch zu Wort meldet) und Wirtschaftsunternehmen zukünftig glaubwürdig bewältigen will. Man kann nur hoffen, dass die ADAC-Mitglieder diesen Zwiespalt möglichst bald erkennen. Eine rechtliche Bewertung der ADAC-Aktion durch unseren Justiziar ist ebenfalls unter http://www.bundesverband-reifenhandel.de/newsletter (bitte klicken Sie hier) beigefügt. Sollte es zu einer Wiederholung kommen, wird der BRV entsprechend der Empfehlung von Herrn Dr. Wiemann die Aktion rechtlich angreifen.