Continental und Hewlett Packard Enterprise (HPE) kündigen aktuell für 2019 die Einführung einer neuen Plattform für den Austausch von Fahrzeugdaten an. Die Plattform soll Automobilhersteller bei der Vermarktung ihrer Fahrzeugdaten und bei der Differenzierung ihrer Marke unterstützen.
Der Einsatz von Blockchain-Technologie beseitigt laut den Verantwortlichen Hürden, die bisher einem gesicherten und transparenten Austausch dieser Daten im Weg standen. Alle Teilnehmer, einschließlich der Autofahrer, sollen die volle Hoheit über ihre Daten behalten. "Sie können entscheiden, welche Daten sie weitergeben und welche nicht", heißt es in einer Mitteilung. Es wird weiter ausgeführt: "Unternehmen unterschiedlicher Branchen haben erkannt, dass sie neue Wege finden müssen, um Datensilos aufzubrechen. Nur so können sie den Wert ihrer Daten vollständig ausschöpfen." In der Automobilindustrie sei der herstellerübergreifende Datenaustausch der Schlüssel für Fahrerassistenzsysteme, die für Sicherheit und Komfort sorgen, etwa Verkehrshinweise in Echtzeit oder Informationen zur Verfügbarkeit von Parkplätzen.
Conti spricht von der Existenz "digitaler Ökosysteme", die einen Datenaustausch auf der Grundlage eines zentralen Zwischenhändlermodells ermöglichen. Dabei steuere der Plattforminhaber den kompletten Datenfluss und seine Vermarktung. HPEs und Continentals Plattform beruhe dagegen auf einem dezentralen Ansatz auf der Grundlage von Blockchain-Technologie. Automobilhersteller und alle weiteren Akteure sollen ihre Daten weiterhin in ihren eigenen Rechenzentren verwalten und selbst entscheiden, welche Datensätze im Fall einer Transaktion direkt mit dem Käufer geteilt oder für digitale Dienste genutzt werden. „Durch den Austausch von Fahrzeugdaten können Autohersteller Schwarmintelligenz nutzen, um einige unserer drängendsten Verkehrsprobleme zu lösen und das Fahrerlebnis zu verbessern“, sagt Phil Davis, President Hybrid IT, Chief Sales Officer bei HPE. „Gemeinsam mit Continental bieten wir das Werkzeug, um diesen Datenschatz zu heben – und zwar nicht, indem wir die Kontrolle über diese Daten übernehmen, sondern indem wir sie den Fahrern und Autoherstellern überlassen.“
Mit der Datenhandels-Plattform können Autohersteller und andere Unternehmen laut den Verantwortlichen untereinander Daten kaufen und verkaufen – entweder, um die digitalen Dienste für ihre Kunden zu verbessern, oder um mit ihren Daten Geld zu verdienen. Der Austausch von Daten sei dabei nur mit Zustimmung des Fahrers möglich. Daher wurde in die Plattform eine Opt-in- und Opt-out-Funktion integriert.
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(kle)