Im Vorfeld jeder Umrüstsaison gilt es eine Fülle an Reifentests zu sichten. Nicht jeder Test ist für Endverbraucher und Handel von gleicher Relevanz. Für die vom ADAC und der Stiftung Warentest gemeinschaftlich durchgeführten Tests entsteht in der Regel die größte Aufmerksamkeit. Für die autoaffine Käuferschaft spielen aber auch die Test-Ergebnisse der großen Publikumstitel aus dem Automotive-Sektor eine kaufentscheidende Rolle. Traditionell als erstes Medium veröffentlicht die AutoZeitung ihre Testergebnisse. Acht aktuelle Winterreifen wurden vom Test-Team der AutoZeitung unter die Lupe genommen.
Das Leistungsvermögen auf winterlichen Fahrbahnen mussten die Pneus montiert in der Dimension 205/55 R16H auf einem Ford Focus 1.6 EcoBoost unter Beweis stellen. Als wichtigste Testkategorien definierten die AutoZeitung-Tester die Bereiche „Aquaplaning“, „Fahrsicherheit“, „Bremsen“ auf Schnee, nasser und trockener Fahrbahn sowie „Rollwiderstand“. Als Gesamtsieger aus dem aktuellen Winterreifentest geht mit dem Continental WinterContact TS 850 ein Marktneuling hervor. Laut der AutoZeitung ist der neue Conti ein „extrem ausgewogener und fahrsicherer“ Reifen. Auf dem zweiten Platz mit „Topwerten auf Schnee positioniert sich Nokian WR D3 – nicht sonderlich überraschend, Nokian schneidet als „Wintermarke“ im Winterreifentest der AutoZeitung stets gut ab. Für den WR D3 waren die Testreihen in weiten Teilen zudem ein Heimspiel – nahe Ivalo, wo die finnischen Reifenbäcker intensive Testzyklen absolvieren, testete auch die AutoZeitung in zahlreichen Winterdisziplinen. Das „sehr empfehlenswert“ für den Nokian-Pneu wird lediglich durch Trägheit in schnellen Wechselkurven und dem „mäßigen“ Rollwiderstand ein wenig abgewertet. Ebenfalls mit einem „sehr empfehlenswert“ werden auf den Plätzen drei der Goodyear Ultra Grip 8, auf dem vierten Rang der „agile“ aber „aquaplaning-schwache“ Dunlop SP Winter Sport 4D, und der an fünfter Stelle positionierte „Allrounder“ Michelin Alpin A4 ausgezeichnet. Mit knappem Punkterückstand reihen sich der auf Nässe überzeugende und Schneematschprimus Pirelli Snowcontrol Serie 3 sowie der Vredestein Snowtrac 3 auf den Plätzen sechs und sieben ein. Eine kleine Punktelücke schließlich klafft zum Testschlusslicht Bridgestone Blizzak LM -32. Der Japaner ist laut den Testern zwar auf trockener Strecke ein Könner, mache aber „auf griffiger Straße insgesamt keine gute Figur“.
Der Winterreifentest der AutoZeitung belegt erneut, dass die Unterschiede im Premiumsegment äußerst gering sind. Außerdem wird darauf hingewiesen, dass das ab 1. November auch für Winterreifen zur Pflicht werdende EU-Reifenlabel über die Wintereigenschaften eines Pneus nichts aussagt.
(akl/kle)