Im Juni bereits berichteten wir über eine im Auftrag der EU durch das Beratungsinstitut Viegand & Maagøe A/S durchgeführte Studie und eine in deren Kontext von der Pilot:Projekt GmbH kommunizierte auffällig hohe Beanstandungsquote beim EU-Reifenlabel. Im Zuge der Marktüberwachung des Landesamtes Rheinland-Pfalz seien die Labelwerte von 19 Reifentypen durch akkreditierte Laboratorien ermittelt worden. Final wurden an sieben Reifen Abweichungen von den angegebenen Werten festgestellt. Nun liegt das Ergebnis der Nachprüfung vor: Bei drei der sieben Reifen wichen die Angaben auf dem Label offenbar von den Mittelwerten ab.
Marco Faier, Leiter des Fachbereichs 12, Marktüberwachung des Landesamtes für Mess- und Eichwesen Rheinland-Pfalz in Bad Kreuznach erläutert: „Dies war bei der Angabe der Energieeffizienz der Fall sowie bei zwei Nassgriff-Angaben. Die waren von den Herstellern jeweils um zwei Klassen besser eingestuft worden.“ Bei den anderen vier auffällig gewordenen Reifen ergab die Nachprüfung, dass die Angaben der Hersteller korrekt waren. „Das aufwändige Verfahren der Nachprüfung schützt uns und die Reifenhersteller vor Fehlurteilen, die insbesondere beim Messen des Nassgriffs auftreten können. Denn je nach Strecke und Messmethoden weichen die Werte bisweilen in einem deutlichen Maß voneinander ab“, betont Marco Faier. Die Hersteller beziehungsweise Importeure der drei Reifen mit den falschen Angaben auf dem EU Reifenlabel würden derzeit um Stellungnahme gebeten. Ziel sei, sie in einem verwaltungsrechtlichen Verfahren zu veranlassen, den Mangel abzustellen und die Reifen mit korrekten Labeln zu versehen. Parallel dazu könne gegen sie ein Bußgeldverfahren eingeleitet werden.
(kle)