Auf Anfrage von AutoRäderReifen-Gummibereifung teilt die Geschäftsführung aus der italienischen Konzernzentrale nun mit: "Während das deutsche Großhandelsgeschäft durch einen starken Marktabschwung und steigende Logistikkosten negativ beeinflusst wurde, haben sich das italienische Großhandelsgeschäft und der Einzelhandel weiterhin gut entwickelt. Das Unternehmen arbeitet eng mit seinen Eigentümern und wichtigen Interessengruppen zusammen, um sicherzustellen, dass beide Geschäftsbereiche unter diesen neuen Marktbedingungen finanziell tragfähig sind. Fintyre arbeitet weiterhin wie gewohnt". Dieses Statement bestätigt die Stimmen, die das Geschäft der Gruppe in Deutschland stark gefährdet sehen.
Die European FinTyre Distribution (EfTD) verzeichnete 2018 eigenen Angaben zufolge einen Umsatz von 1,1 Milliarden Euro. Im September 2019 firmierte die EfTD um, heißt seither nur noch Fintyre Group. Das paneuropäische Geschäft in Deutschland und Italien umfasst den Reifengroßhandel, den Reifen- und Leichtmechanik-Einzelhandel sowie B2C-E-Commerce-Shops. Zu den Marken gehören die deutschen Reifenhandelsgrößen Reiff und Reifen Krieg sowie RS Exclusiv, TyreXpert und die B2C-Marken Reifendiscount und Reifen24. In Italien zeigt die Gruppe Präsenz über Fintyre, Pneusmarket, Franco Gomme und LGG.
Zuletzt kommunizierte das neue Managementteam, dass der Fokus aktuell in erster Linie auf dem Aufbau eines verbesserten Logistikservices, einer modernen Technologieinfrastruktur sowie eines verfeinerten Betriebsmodells und einer überarbeiteten Organisationsstruktur liege. Die Verantwortlichen hatten stets formuliert, die führende unabhängige Einzelhandelskette für Reifen- und Leichtmaschinendienstleistungen in Europa werden zu wollen. Ivano Sessa, Managing Director des Investors Bain Capital Private Equity, hatte noch im Herbst einen Wachstumsauftrag an die Fintyre-Führung mitgeteilt: "Bain Capital hat das Management der Fintyre Group stets dabei unterstützt, die von uns selbst aufgestellte Strategie zu verwirklichen, um eine paneuropäische Plattform zu schaffen. Unsere kontinuierliche Zusammenarbeit und Unterstützung wird uns zu einer weiteren Expansion in der Branche führen." Diesem Anspruch konnte die Fintyre Group in 2019 offensichtlich nicht gerecht werden – es ist durchaus denkbar, dass nun ein neuer Investor auf den Plan tritt.
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(kle)