Reifenhandel

Leserreaktion auf das Editorial

Von Karlheinz MutzWer hat eigentlich Angst vor den notwendigen Preiserhöhungen für Reifen? Die Industrie, der Handel oder die Kunden? Dass Käufer sich vor jeder Preiserhöhung fürchten, das steht fest. Ihr Kaufpotenzial für andere Produkte wird dadurch eingeschränkt. Momentaufnahmen im Reifen- und Autozubehörhandel zeichnen ein Bild von verständnisvollen Kunden, die Preisaufschläge wegen verteuerter Rohstoffkosten akzeptieren. Um den drohenden Preisanstieg zu vermeiden, kommen sie schon jetzt in die Geschäfte, um sich zu alten Preisen für die Wintersaison einzudecken.

Von Karlheinz Mutz

Wer hat eigentlich Angst vor den notwendigen Preiserhöhungen für Reifen? Die Industrie, der Handel oder die Kunden? Dass Käufer sich vor jeder Preiserhöhung fürchten, das steht fest. Ihr Kaufpotenzial für andere Produkte wird dadurch eingeschränkt. Momentaufnahmen im Reifen- und Autozubehörhandel zeichnen ein Bild von verständnisvollen Kunden, die Preisaufschläge wegen verteuerter Rohstoffkosten akzeptieren. Um den drohenden Preisanstieg zu vermeiden, kommen sie schon jetzt in die Geschäfte, um sich zu alten Preisen für die Wintersaison einzudecken.

Völlig undurchsichtig wird die Rolle der Industrie, die erst auch durch die Medien auf die Notwendigkeit des moderaten Preisschubs hinweist, unter der hohlen Hand aber schon verlauten lässt, den Preisanstieg doch nicht in der vollen Höhe an den Händlerkunden berechnen zu können, weil es dem doch schon "dreckig" genug gehe. Dieser Grund ist natürlich nur vorgeschoben, die Produzenten wollen einfach nur ihren Marktanteil sichern. Der Händler, der seine Situation stets bejammert, "Klagen gehört ja bekanntlich zum Handwerk", freut sich über die teilweise Rücknahme der angekündigten Preiserhöhung. Statt aber in die eigene Tasche zu wirtschaften, was nach dem Preispanel des BRV auch notwendig ist, fällt er ebenso um und bietet Reifen zu Sonderpreisen an. Die Argumentation fällt flach aus: »Wir müssen gegen ATU und die Jobber konkurrieren«. Dass Peter Unger dafür sorgt, dass seine Kassen voll sind, davon kann jeder ausgehen. Er war noch nie ein Billiganbieter und will es auch nicht werden. Er setzt in seinen Stationen auf ein ausgewogenes Sortiment, hervorragende Dienstleistung und kompetente Beratung. Die Kundenakzeptanz spricht für seine Philosophie und sein operatives Management. Mit den Jobbern brauchte der Reifenhandel früher nicht in den Wettbewerb zu treten, heute hat sich die Situation geändert. Die sogenannten Jobber haben ihr Leistungsspektrum erweitert, sie denken nicht mehr daran, einfach nur das Lager zu räumen. Wenn sie Preise unterhalb des Reifenhandels machen, dann unter anderem auch nur, weil sie sich aus anderen (?) Quellen günstiger eingedeckt haben. Die Vergleiche, die der Reifenhandel zum Selbstschutz aufbaut, stinken zum Himmel: Kein Mensch verlangt von Mercedes, dass sich das Unternehmen preislich nach den russischen Lada-Modellen ausrichtet. Der Reifenhandel verhält sich aber so. Wenn der Reifenhändler jetzt keinen Preisanstieg argumentativ an den Mann bringen kann, dann hat er auch die letzte Chance verspielt und reiht sich freiwillig in die Reihe der bloßen "Verteiler" ein, als Kaufmann hat er sich disqualifiziert, meint Ihr Karlheinz Mutz Zu diesem Editorial erreichte die Redaktion "AutoRäderReifen Gummibereifung" ein Leserbrief von Erwin Lenerz, Geschäftsführer der Leka Reifengroßhandel GmbH, Densborn: Sehr geehrter Herr Mutz, Ihr Vorwort der Gummibereifung 11/2000 habe ich amüsiert gelesen. Leider kann ich Ihrer Argumentation gegen den Reifenhandel nicht folgen. Ein ATU ist sicherlich nicht "der ATU" geworden, weil er stets der teuerste war mit dem schönsten Prospekt. Warum nennen Sie nicht für die Preiserhöhungen das Autohaus mit dem Reifenhandel zusammen? Viele Lada Ersatzteile sind übrigens wesentlich teurer als Mercedes! Der einzige richtige Partner des Reifenhandels ist der Jobber. Erläutern Sie mir doch mal, warum der Reifenhändler gegen Jobber konkurrieren muss? Ich sage, dass wohl jeder Reifenhändler ausnahmslos die Preiserhöhung begrüßt. Nur ist der Reifenhandel hellwach und zu Recht misstrauisch. Denn schon morgen kann wieder ein Sonderangebot des Opel oder VW Händlers etc. im Briefkasten des Nachbarn liegen. Diese haben Ihre Reifen mit Sicherheit nicht vom Jobber - woher wohl? Mit freundlichen Grüßen Erwin Lenerz Geschäftsführer Wie ist Ihre Meinung zu dem Thema? Die Redaktion freut sich über weitere Leserbriefe. Senden Sie Ihre E-Mail an: kirchhof@bva-bielefeld.de

(khm)

Reifenhandel

Leserbrief zum Editorial der Gummibereifung 11/2000-"Klageweiber"

Sehr geehrter Herr Mutz,

sicherlich sind wir in Ihrer Grundaussage, dass die gesamte Branche, also Industrie und Handel, betriebswirtschaftlich dringend eine Preiserhöhung benötigt, vollkommen einig. Und richtigerweise verweisen Sie in Ihrem Beitrag auch auf die Ergebnisse des BRV-Betriebsvergleiches und des Preispanels, die dies eindrucksvoll belegen.

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Camso kündigt Preiserhöhungen an

Camso gibt eine Preiserhöhung für Produkte bekannt, die über das Aftermarket-Geschäft vertrieben werden. „Wir sind sehr stolz auf die neuen Produkte, die wir auf den Markt gebracht haben. Wir haben jedoch im vergangenen Jahr erhebliche Kostensteigerungen bei Rohstoffen, Logistik und anderen Betriebskosten verzeichnet, die für die Herstellung und den Vertrieb unserer Produkte erforderlich sind“, so Derek Bradeen, Executive Director für Brand, Communications und Global Marketing bei Camso.

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"In 2011 kommen auf die Autofahrer wohl drastische Preiserhöhungen zu", warnt Rainer Binder, CEO der Delticom AG. Der Verantwortliche des Internet-Reifenhändlers sieht in den explodierenden Rohstoffpreise eine Ursache für den zeitlich verzögerten Anstieg der Endkundenpreise. Im Laufe des Jahres sei mit erheblichen Preiserhöhungen zu rechnen. Vor diesem Hintergrund rät Binder Autofahrern, neue Reifen so rasch wie möglich zu kaufen.

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Alliance Tire Europe kündigt eine Preiserhöhung um fünf Prozent auf alle Produktkategorien für den europäischen Markt an. Begründet wird die Preiserhöhung mit dem ungünstigen Dollar-Euro-Wechselkurs. Sie soll ab dem 01. September 2015 in Kraft treten. Die Preiserhöhungen beziehen sich auf Produkte der Marken Alliance, Galaxy und Primex.

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