Von Oktober bis Ostern – so lautet eine bekannte Faustregel für den Einsatz von Winterreifen. Autofahrer sollten alsbald einen Werkstatttermin für die Umrüstung auf Sommerpneus vereinbaren, denn in der jetzt anrollenden Reifenwechsel-Hochsaison ist regelmäßig mit Wartezeiten zu rechnen.
„Wir empfehlen ausdrücklich die Verwendung von Sommerreifen im Sommer“, sagt Yorick M. Lowin, Geschäftsführer des Bundesverbandes Reifenhandel und Vulkaniseur-Handwerk (BRV, Bonn), und begründet diese Empfehlung mit höherer Fahrsicherheit. Bei sommerlichen Straßenverhältnissen sind vor allem das Bremsverhalten auf nasser und trockener Straße für die Sicherheit relevant – zwei Disziplinen, in denen Sommerreifen aufgrund anderer Materialmischung und Profilgestaltung bei warmen Temperaturen gegenüber Winterreifen vorne liegen.
Die mittlerweile immer beliebter werdenden Ganzjahresreifen sind nicht für jeden Autofahrer eine Alternative. „Sinnvoll ist die Verwendung von Ganzjahresreifen vor allem für Klein- und Kompaktwagen mit relativ geringer Motorisierung und niedrigen Kilometerlaufleistungen im Jahr, die vornehmlich in Ballungsgebieten und Großstädten bewegt werden – also in der Regel sogenannte Zweit- und Drittfahrzeuge“, erläutert Hans-Jürgen Drechsler, ebenfalls Geschäftsführer und Technikexperte beim BRV.
Doch auch ein Ganzjahresreifen ist kein „Rundum-Sorglos-Paket“, jedenfalls nicht für Autofahrer, die Wert auf größtmögliche Fahrsicherheit legen. Im Gegenteil: Da die Allrounder eben nicht wie Sommer- oder Winterreifen beim jährlichen Umrüst-Termin automatisch auf ihren Zustand und ihre Verkehrstauglichkeit geprüft werden, sollten deren Nutzer selbst dafür Sorge tragen, dass sie mindestens einmal im Jahr vom Fachmann gecheckt werden – der DVR empfiehlt sogar halbjährliche Reifenchecks.
(dw)