Der Bundesverband Reifenhandel und Vulkaniseur-Handwerk e.V. legt die Auswertung des von der BBE Automotive erstellten Betriebsvergleichs 2016 vor. Die Stückzahlentwicklung der verkauften Reifen verlief in den Betrieben erneut offenbar sehr unterschiedlich. In den klassischen Reifenfachhandelsbetrieben laut BRV ist ein Gesamtrückgang der Reifenstückzahlen von 1,4 Prozent zu verzeichnen.
Der Betriebsvergleich 2016 zeigt, dass der Verkauf von Pkw-Winter – und Sommerreifen in den befragten klassischen Reifenfachhandelsbetrieben leicht um 0,6 Prozent abnimmt, während bei den filialisierten Teilnehmerbetrieben der größeren Ketten die Sommerreifen um 1 Prozent steigen, die Winterreifen um 3,1 Prozent sinken.
Der Markt für neue Lkw-Reifen entwickelt sich laut BRV-Angaben im Vergleich zum Vorjahr erneut positiv, insgesamt steigt der Reifenabsatz um 6,3 Prozent. Sowohl die Filialisten als auch die Händler in den Gruppen 1-3 können in diesem Geschäftsfeld im Schnitt zulegen. In den Einzelgruppen sinke der Absatz bei runderneuerten Lkw-Reifen um 13,2 Prozent. Im Gesamtmarkt sei ebenfalls ein Rückgang zu verzeichnen, hier von 7,2 Prozent.
Der Gesamtumsatz der Unternehmen steigt dem Betriebsvergleich folgend im Gesamtjahr 2016 durchschnittlich um 0,5 Prozent. Ein durchschnittliches Outlet erziele per Dezember 2016 kumuliert rund 1.413,95 T€ Gesamtumsatz. Der Gesamt-Rohertrag kann im Schnitt ausgebaut werden (um 1,5 Prozent). Im Gesamtschnitt liegt der Rohertrag 2016 bei 38,2 Prozent vom Umsatz, so die BRV-Bilanz. Insgesamt verkaufte ein durchschnittliches Outlet bis Dezember 2016 rund 5.280 Pkw-Reifen. Der Umsatz mit Reifen geht in den Einzelgruppen 1-3 um 0,8 Prozent zurück, im Gesamtmarkt um 0,6 Prozent.
Eine weiter positive Tendenz lässt sich aus dem Bereich der Reifenservice-Dienstleistungen berichten. Im Gesamtdurchschnitt konnten diese offenbar um 1,5 Prozent gesteigert werden. Erkennbar sei weiterhin die Konzentration vieler Händler auf den Autoservice. In den Gruppen 1-3 liege der Umsatzanteil Autoservice aktuell bei 18,7 Prozent, über alle Betrieb betrachtet bei 11,3 Prozent. Die Stückpreise für Pkw Sommer-/Ganzjahresreifen und Lkw-Reifen geben leicht nach, der Durchschnittspreis für Pkw Winterreifen steigt geringfügig. Die Filialisten weisen laut BRV durchschnittlich einen Verlust von -1,0 Prozent vom Gesamtumsatz aus, daher liege die Durchschnittsrendite im Gesamtmarkt bei einer „schwarzen Null“.
Der Bundesverband für Reifenhandel und Vulkaniseur-Handwerk e.V. erkennt insgesamt in zahlreichen Betrieben eine positive Entwicklung. Dennoch stünden die Unternehmen künftig vor großen Herausforderungen. Insbesondere anstehende Investitionen in Werkstattausrüstung, IT-Systeme und die Weiterbildung der Mitarbeiter machen es nach Ansicht des Branchenverband nötig, auch in den kommenden Jahren ausreichende Gesamtrenditen im Betrieb zu erzielen. Experten empfehlen, einen Renditewert von 6,0 Prozent anzustreben
(kle)