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Reifenindustrie

Hoffnung auf eine stabile Marktsituation

Die Zweiradabteilungen der Reifenhersteller freuen sich über ein gutes Geschäftsjahr 2010. Mit zahlreichen Produktneuheiten und Präsenzen auf Endverbraucher-Events wollen die Premium-Marken ihre Marktanteile vergrößern. Drohende Einbrüche im Zweiradsegment sieht keiner der Hersteller.

Die Zweiradabteilungen der Reifenhersteller freuen sich über ein gutes Geschäftsjahr 2010. Mit zahlreichen Produktneuheiten und Präsenzen auf Endverbraucher-Events wollen die Premium-Marken ihre Marktanteile vergrößern. Drohende Einbrüche im Zweiradsegment sieht keiner der Hersteller.
Panik ist in den Motorradabteilungen der Reifenhersteller ein unbekannter Gemütsmodus. Das scheint angemessen, denn auch bei einer Fahrt auf dem Motorrad sollte man in den entscheidenden Situationen stets einen kühlen Kopf bewahren. Während die Hersteller von Zweirädern seit Jahren hierzulande eigentlich immer neue Einbrüche zu beklagen haben, geht es den Reifenbäckern tatsächlich noch relativ gut. Trotz jährlich weniger Neuzulassungen – im Jahr 2010 waren es laut IVM alle Fahrzeuggruppen betreffend 122.519 Einheiten – bewegt sich der Bestand an Fahrzeugen in Deutschland insgesamt auf einem sogar leicht steigenden Niveau. Aktuell geht man in Deutschland von einem Gesamtbestand von etwa 3,6 Millionen Motorrädern aus. Es gibt also genug Fahrzeuge, die potenziell mit neuen Gummis zu bestücken sind. Ein zentraler Faktor ist hierbei aber die Menge der durchschnittlich zurückgelegten Kilometer pro Bike - diese ist leicht rückläufig, was die Verantwortlichen in den Motorraddivisionen der großen Pneu-Produzenten dann auf lange Sicht beunruhigen dürfte. Einen maßgeblichen Einfluss auf die durchschnittliche Fahrleistung haben immer auch die Wetterbedingungen. Diese waren im vergangenen Jahr für die Branche wenig förderlich. Die Hoffnung auf eine motorradfreundliche und damit abriebreiche Saison 2011 ist allgegenwärtig.

Trotz für Motorradfahrer im Gesamtjahr 2010 insgesamt nicht idealer Wetterbedingungen sind die Reifenhersteller mit den Sell-In-Zahlen des vergangenen Jahres durchaus zufrieden. „In Deutschland hat sich im abgelaufenen Jahr der Sell-In deutlich positiv entwickelt, und 2010 war das profitabelste Jahr in diesem Jahrtausend“, bilanziert beispielsweise Frank Loeb, Vertriebsleiter Motorradreifen der Goodyear Dunlop Tires Germany GmbH. Ähnlich fällt die Rückschau beim neben Bridgestone wohl größten Marktteilnehmer Metzeler/Pirelli aus. „2010 war ein Jahr mit Höhen und Tiefen im Markt. Die Bestände im Handel waren am Jahresanfang sehr niedrig, so dass eine sehr starke Bevorratung im ersten Quartal stattgefunden hat. Die hat alle Hersteller in der Dimension überrascht und zu Lieferengpässen geführt. Diese haben sich erst im Laufe des Jahres wieder relativiert, da die Saison vom Wetter her leider nicht optimal für das Zweiradgeschäft gelaufen ist und die Sell-out Mengen sicherlich leicht rückläufig waren. Bezüglich unseres Absatzes sind wir aber mit dem Jahr zufrieden, vor allem da wir sehr erfolgreich unsere neuen Produkte in dem Markt einführen konnten“, erläutert Marketingdirektor Bernd Evers. Nach Angaben des BRV konnte der Reifenfachhandel von Januar bis Dezember gut 1,3 Millionen Pneus an den Mann oder die Frau bringen. Dies entspricht gegenüber dem Vorjahr einem Plus von 15 Prozent. Eine positive Bilanz zieht auch Wolfgang Terfloth, Leiter des Verkaufs der Motorradreifenabteilung von Bridgestone: „Das Jahr 2010 war für uns ein gutes Jahr. Die Markteinführung des Battlax BT023 ist sehr erfolgreich gelaufen. Im Tourensportsegment haben wir deutliche Marktanteile gewinnen können. Die Verkäufe der etablierten Produkte wie BT45 und BW konnten wir ebenfalls steigern. Der Gesamtmarkt war durch das schlechte Wetter sicher leicht negativ.“

Hoffnungsvoll geht die Branche auch das Jahr 2011 an. Einen stabilen Markt erwartet Jürgen Ihl, Leiter des Geschäftsbereichs Zwei­radreifen für Deutschland, Österreich, Schweiz und Zentraleuropa bei Michelin. Auch dem Bridgestone-Verantwortlichen Wolfgang Terfloth ist nicht bange, der tatsächliche Bedarf hänge allerdings sehr vom Wetter ab. „Als einer der stärksten Erstausrüster und mit neuen, konkurrenzfähigen Produkten für die Saison 2011, können wir aber optimistisch in die Zukunft schauen“, so Terfloth. Mit deutlichen Zuwächsen am Point of sale rechnet aufgrund der Aktivierung und Unterstützung des Handels Frank Löb von Dunlop. Die Marke befindet sich dank guter Testergebnisse für im vergangenen Jahr vorgestellte Reifenneuheiten generell auf dem Vormarsch. Von einem leichten Marktwachstum im Zuge einer komplett erneuerten Radial-Produktpalette geht auch Bernd Evers von Pirelli/Metzeler aus. Gerade die weltweite Division von Pirelli hat ambitionierte Ziele ausgegeben. Die Unit Moto will den Umsatz bis 2013 auf 420 Millionen Euro vergrößern. Gut aufgestellt sieht sich auch die Motorradabteilung der Continental. Verkaufsleiter Thomas Poltrock rechnet für 2011 im hart umkämpften Motorradreifenmarkt erstmals mit einer Stabilisierung der eigenen Anteile. Im Premium-Segment sieht er langfristig durchaus Wachstumschancen. „Wir wollen aber keine Schnellschüsse. Wenn wir 2011 Reifenneuheiten präsentieren, dann müssen die natürlich top sein“, erklärt Poltrock.

In den vergangenen Jahren hat sich der Wettbewerb im Motorradreifensegment erheblich verschärft. Neben Preisanpassungen und besonderen Marketingaktivitäten zur Erhöhung der Medien- und Bikeraufmerksamkeit können nur erstklassige Produkte das Mittel zur Stärkung der jeweiligen Marktposition sein. Reifenneuheiten für die bevorstehende Saison gibt es jedenfalls schon einige. Pirelli hat auf der EICMA in Mailand soeben erst den Diablo Rosso II vorgestellt. Der Schwerpunkt der Marketing-Aktivitäten soll nach Angaben von Evers in den beiden Bereichen Handelsunterstützung und Endverbraucher-Aktivitäten liegen. Michelin legt mit dem Pilot Road 3 einen Pneu für den Sport-Touring-Bereich vor. Im Laufe des Jahres soll außerdem auch für Reise-Enduros ein neuer Sport-Touring-Reifen folgen. Im Hause Dunlop will man Ende 2011 ein weiteres Hauptprodukt einführen. Die neue Saison geht man laut Frank Löb vorerst mit dem SportSmart (Hypersport) und dem RoadSmart (Sporttouring) an. Für einen Aufmerksamkeitsschub sollen unter anderem Endverbraucher-Promotions sorgen. Marktgröße Bridgestone beginnt das neue Jahr mit der Einführung des BT016 Pro. Ebenfalls nachlegen wollen die Japaner im Rennreifen-Segment mit dem Battlax Racing R10. Präsenz zeigen will der Premium-Hersteller auf sämtlichen relevanten Messen und Zweirad-Veranstaltungen, natürlich immer mit der Empfehlung für Biker´s Club Händler.

(kle)

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