Der Schwerlastlogistiker Gustav Seeland GmbH in Hamburg realisierte Transporte der spektakulären Sorte. Beim Aufbau der 32 Meter langen Marion-Gräfin-Dönhoff-Brücke in Hamburgs Innenstadt übernahm das Unternehmen beispielsweise sowohl den Transport der Stahlkonstruktion aus Hessisch Lichtenau nach Hamburg, als auch das Einheben der Brücke in den Alsterfleet. Für solche Transporte sind hochbelastbare Schwerlastmodul-Fahrzeuge im Einsatz, die oft von bis zu 200 Reifen getragen werden. Seeland setzt auf Reifen der Premium-Kategorie und nennt Continental einen Partner.
„Wir können es uns einfach nicht leisten, bei derartig hochsensiblen, exakt getimten Schwertransporten durch einen Reifenausfall einen Stillstand herbeizuführen“, so Johann Evers, Mitglied der Geschäftsführung der Gustav Seeland GmbH. Zu groß wäre der Imageverlust und damit auch die Akzeptanz bei aktuellen und potenziellen Kunden. „Noch vor zehn Jahren haben wir keinen besonderen Wert auf die Qualität der Reifen gelegt“, ergänzt Jan Gaarz, zuständig für das Projektgeschäft von Seeland. „Es entstand ein regelrechter „Kessel Buntes“. Aus den daraus resultierenden, für uns recht schmerzlichen Reifenausfällen, haben wir unsere Lehren gezogen. Im Laufe der vergangenen acht Jahre sind wir auf qualitativ hochwertigere, allerdings auch teurere Premiumreifen umgestiegen.“ Parallel zum kontinuierlichen Reifenwechsel stellte das Unternehmen die Prüfung des Reifendrucks in den Fokus des Reifenmanagements. Eine Reifenfülldruckprüfanlage auf dem Firmengelände kontrolliert regelmäßig den Reifenfülldruck. „Für ein Schwerlastmodul mit 100 Reifen benötigt das System gut 20 Minuten. Ehe wir eine Transportunterbrechung aufgrund eines Reifenschadens riskieren, wechseln wir vor jedem Transport augenscheinlich beschädigte Reifen. Das können schon mal fünf auf einmal und auch mehr sein“, so Gaarz.
In Sachen Reifenservice wird das Unternehmen vom Continental-Vertriebsmitarbeiter Michael Jörgensen unterstützt. Mit der Umstellung auf Premiumreifen, die zwar teurer als ein Fernostimport seien, konnte das Unternehmen eigenen Angaben zufolge in den vergangenen Jahren einen Quantensprung in Punkto Reifensicherheit und Reifenverschleiß realisieren. Gaarz erläutert: „Wir haben es tatsächlich geschafft, die Reifenkosten um die Hälfte zu reduzieren.“ Das zeige der Blick in die Statistik der vergangenen fünf Jahre: Von 2013 bis 2017 seien die Reifenkosten linear um 50 Prozent gesunken. Die Flotte von Seeland besteht aus etwa 65 Fahrzeugen. Rund 720 Reifen sind im Einsatz. Heute werden im Jahr etwa 200 Reifen gegen neue ausgetauscht. „Früher waren das bis zu 350 im Jahr“, so Gaarz.
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(kle)