In den Disziplinen Bremsen und Handling jeweils nass und trocken, Aquaplaning und Kreisbahn nass sowie Dauerlauf und Hochgeschwindigkeit auf dem Prüfstand müssen sich die Reifen beweisen. Als Testfahrzeug dient ein 150 PS-starker VW Golf VIII, auf dem die Profile jeweils in 225/45 R17 mit Geschwindigkeitsindex W (270 km/h) montiert waren.
Beim Blick auf die wichtigsten Ergebnisse fallen die beiden preisgünstigeren Reifen gegenüber dem Premium-Produkt aus dem Hause Goodyear klar ab. Liegen die beiden Kandidaten beim Trockenbremsen 80 Zentimeter (Goodride) beziehungsweise 2,3 Meter (King-Meiler) hinter dem Goodyear-Pneu, sind es beim Nassbremstest bereits 4,9 Meter (Goodride) respektive 5,4 Meter (King-Meiler). Beim ECE-Highspeed-Test auf dem Trommelprüfstand versagt der King-Meiler dann jedoch gänzlich: Teile des Profils des runderneuerten Reifens lösen sich. Ein zweites Prüfmuster platzt – trotz W-Kennzeichnung – nach 16 Sekunden bei Tempo 270.
Reifenexperte Thomas Salzinger vom TÜV Süd berichtet: „Damit haben wir nicht gerechnet. Der Verkauf der Reifen ist nun bis zur genauen Klärung gestoppt, die Erforschung der Schadensursache wurde sofort professionell gestartet. In Sachen Fehlermanagement ist dem Hersteller hier bislang kein Vorwurf zu machen.“
Während der runderneuerte King-Meiler also deutliche Schwächen beim Belastungstest zeigt, absolvieren der Goodyear wie auch der Goodride alle Härtetests ohne Beanstandungen. Dementsprechend vernichtend fällt auch Salzingers Gesamt-Urteil über den runderneuerten Reifen aus: „Auch wenn der Dauerlauftest auf dem Prüfstand fehlerfrei bestanden wurde: Den Nachweis über die Beständigkeit an der Belastungsgrenze blieb er schuldig. Und dass der Runderneuerte im vorliegenden Test leistungsmäßig auch dem Billigprodukt aus China kaum das Wasser reichen konnte, ist angesichts der begrüßenswerten positiven ökologischen Aspekte keine gute Nachricht.“ (dw)
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