Reifenindustrie

Continental folgt dem Lockruf der US-Automobilhersteller

Große Ziele steckte Dr. Stephan Kessel, Vorstandsvorsitzender der Continental AG, Hannover, bei der Einweihung des neuen US-Headquarters in Auburn Hills, nur einen Steinwurf weit von Daimler-Chrysler und Ford entfernt, für die nächsten fünf Jahre ab: "Wir werden den Umsatz in dieser Zeit verdoppeln!"

Große Ziele steckte Dr. Stephan Kessel, Vorstandsvorsitzender der Continental AG, Hannover, bei der Einweihung des neuen US-Headquarters in Auburn Hills, nur einen Steinwurf weit von Daimler-Chrysler und Ford entfernt, für die nächsten fünf Jahre ab: "Wir werden den Umsatz in dieser Zeit verdoppeln!"

Das Wachstum will Continental auf dem amerikanischen Markt zur Hälfte aus eigener Kraft und zur anderen Hälfte aus Portfolio-Management realisieren. Potenzial sieht Kessel vor allem im Bereich Chassiselektronik. Nach Expertenmeinung wird der Elektronikanteil in einem Mittelklassenfahrzeug von derzeit 15 bis 17 Prozent auf 35 bis 40 Prozent in einem zeitlichen Rahmen von fünf Jahren steigen. Continental, nach eigenen Angaben weltweit Nummer zwei bei Elektronischen Bremssystemen wie dem Elektronischen Stabilitätsprogramm, Anti-Blockiersystem und der Antriebs-Schlupfregelung (Traction Controll System), sei für diesen Innovationsschub im Auto gut gerüstet. Elektronische Bremssysteme in Verbindung mit dem "intelligenten Reifen" (Sidewall-Torsion-Sensor) eröffnen weitere Wachstums- und Ergebnischancen. "Selbst eine schwächere Automobilkonjunktur würde unser Wachstum nur wenig beeinträchtigen, da wir neue Komponenten und Systeme liefern können", erläuterte Kessel. "Die ESP-Technik ist noch lange nicht ausgereizt. Wir bemühen uns fortlaufend, Systeme leistungsfähiger, leichter und billiger herzustellen. Leistungsfähiger heißt für uns, die Fahrzeuge durch ESP sicherer und komfortabler zu gestalten." Kostensenkungspotenzial sieht der Continental-Vorstandsvorsitzende auch in der Reifenproduktion. Während einige Fabriken in den vergangenen Jahren geschlossen wurden, haben andere ihre Produktionen erheblich aufgestockt. Das tschechische Werk in Otrokovice ist mit einer Kapazität von 12 Millionen Reifen das Größte in Europa. 1993 produzierte das deutsche Werk in Aachen vier Millionen Einheiten, heute stellt es sieben Millionen Reifen her. Bernd Frangenberg, im Continental-Vorstand für den Konzernbereich Continental General Tire verantwortlich, vertritt die gleiche Auffassung wie Kessel. "Wir konzentrieren uns auf Produktionserweiterungen in den USA und in Mexiko. Die Kapazität unseres größten nordamerikanischen Werkes in Mount Vernon wird durch neue Produktionstechnologien erhöht. Das Werk im mexikanischen San Luis Potosi produziert mittlerweile an sieben Tagen in der Woche. Auch die Fertigung in Guadalajara kann von derzeit sechs auf sieben Tage pro Woche ausgeweitet werden. Damit können wir flexibel auf Kundenanforderungen reagieren", betonte Frangenberg. Die neue Zentrale in Auburn Hills vor den Toren Detroits beherbergt neben Verwaltung, Verkauf, Marketing, Finanzen, Personalwesen auf rund 23.000 qm ein hochmodernes Technologiezentrum für Forschung und Entwicklung nebst einer Werkstatt für Prototypenfahrzeuge. Eine neue Teststrecke erlaubt direkt vor Ort alle Prüfungen. Insgesamt arbeiten dort 500 Mitarbeiter. Das Investitionsvolumen für das neue Continental-USA-Headquarter betrug 40 Millionen US-Dollar. Mit der neuen Zentrale will Continental die Ausrichtung des Unternehmens auf den Erstausrüstungskunden dokumentieren. Die Experten, die vorher an verschiedenen Standorten und in unterschiedlichen Produktbereichen beschäftigt waren, sind nach der Maxime: "One Face to the Customer" in Auburn Hills vereint. "Hier vor den Türen der großen Automobilhersteller bringen wir Bremssysteme, Reifen und Luftfedersysteme zusammen, die oft in ein und dasselbe Fahrzeug integriert werden", erklärte Dr. Stephan Kessel. Er fährt fort: "Die Nähe zu den Kunden ermöglicht eine frühe Zusammenarbeit bei der Fahrzeugentwicklung. Außerdem wird die Geschwindigkeit bei Konstruktion und Adaption neuer Systeme und Komponenten erhöht." Das Technologiezentrum ist unter anderem mit Einrichtungen zur Geräusch- und Schwingungsmessung, Prüfmöglichkeiten zur Untersuchung von Reifeneigenschaften und -haltbarkeit sowie mit Anlagen für Chassisabstimmungen von Fahrzeugen aller Art ausgestattet.

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Conti Automotive Systems will Asienumsatz verdoppeln

Seinen Umsatz verdoppeln will Continental Automotive Systems in der Region Asien. Bis zum Jahr 2010 ist ein Umsatz von einer Milliarde Euro geplant. Um dies zu erreichen, will der Zulieferer stärker mit den asiatischen Automobilherstellern ins Geschäft kommen. Deshalb hat das Unternehmen jetzt eine neue Asien-Zentrale im chinesischen Shanghai eröffnet.

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