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Reifenindustrie

Deutsche Kautschukindustrie: Zwischen Corona-Krise und Industrietransformation

Die Herbsttagung des Wirtschaftsverbands der deutschen Kautschukindustrie e. V. (wdk) fand in diesem Jahr rein virtuell statt. Unter dem Motto "Orientierung in schwierigen Zeiten" wurden aktuelle Branchenentwicklungen thematisiert.

Die Herbsttagung des Wirtschaftsverbands der deutschen Kautschukindustrie e. V. (wdk) fand in diesem Jahr rein virtuell statt. Unter dem Motto "Orientierung in schwierigen Zeiten" wurden aktuelle Branchenentwicklungen thematisiert.

Eric Heymann von der Deutsche Bank beispielsweise zeichnete in seinem Vortrag ein pessimistisches Bild des Produktionsstandortes Deutschland. Nichts Neues allerdings in seiner Empfehlungsliste: Ausgewogenere Steuerpolitik, Beibehaltung von Flexibilisierungsinstrumenten auf dem Arbeitsmarkt, Ausbau der digitalen Infrastruktur sowie eine "realistischere Energie- und Klimaschutzpolitik". Seit Jahren sei bei energieintensiven Unternehmen ein rückläufiges Investitionsverhalten festzustellen. 

Professor Enzo Weber (Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung) untersuchte die Auswirkungen der Digitalisierung auf den Arbeitsmarkt und erläuterte, dass sich die Zahl der dadurch verlorenen und neu hin zugewonnenen Jobs in etwa ausbalanciere. Die Arbeit werde nicht ausgehen, aber Gesellschaft und Unternehmen müssten sich auf diesen Wandel einstellen. Am stärksten von künftigen Arbeitsplatzverlusten betroffen seien Fachkräfte. Weber erwartet einen Trend zu einem höheren Anforderungsniveau, von dem eben gerade das mittlere Niveau der Erwerbstätigen betroffen sei. 

Über „Verschiebungen in der industriellen Wertschöpfungskette“ referierte Professor Stefan Bratzel (Center of Automotive Management). Aktuell sei die Automobilindustrie von der Transformation, von konjunkturellen Problemen und Corona gleichzeitig betroffen. Prof. Bratzel erinnerte dabei daran, dass die Automobilproduktion in Deutschland schon vor der Krise zwischen 2017 und 2019 um 17 Prozent eingebrochen sei. Aktuell existierten in Europa Überkapazitäten von 1,5 Millionen Fahrzeugen. Bratzel rechnet damit, dass es eine Verlagerung der Automobilproduktion in die Regionen geben werde, in der die Wagen auch verkauft werden. Zudem erkennt er in Software und Dienstleistungen die zentralen Wertschöpfungselemente der Mobilität der Zukunft.

Dass die Elektrifizierung der Mobilität sich auf die Hersteller von Technischen Elastomer-Erzeugnissen substantiell auswirken wird, davon ist David Shaw (Tire Industry Research) überzeugt. Mit Blick auf die Reifenindustrie erwartet Shaw, dass die Mobilitätswende langfristig zur Entwicklung neuer Geschäftsmodelle unter Nutzung des vorhandenen Know-hows führen wird. Martin von Wolfersdorff (Wolfersdorff Consulting) referierte über "Carbon Black“. In seiner Bestandsaufnahme konstatierte er zwar eine vorübergehende Ruß-Knappheit, Zusatzkapazitäten seien aber von Importanbietern zu erwarten. Von Wolfersdorff registriert ein gestiegenes Interesse auf der Abnehmerseite bezüglich der CO2-Bilanz von "Carbon Black" und deren Dokumentation sowie die Entwicklung von „grünem Industrieruß“ als Beitrag zur Nachhaltigkeit.

Michael Berthel warf als Chefvolkswirt des wdk final einen Blick auf aktuelle Daten zur Branchenkonjunktur. Demnach betrug das Minus bei der Umsatzentwicklung der jüngsten Mitgliederumfrage zufolge 12,4 Prozent. Das war eine leichte Besserung gegenüber den -15 Prozent Ende September. Für das Jahr 2021 erwartet Berthel ein Umsatzplus von 16 Prozent.

(kle)

Reifenhandel

Stabile Entwicklung im Ersatzgeschäft

Der Roundtable Reifentechnik bietet zum Einstieg in die Sommer-Umrüstsaison traditionell eine gute Plattform, um sich über aktuelle Entwicklungen in der Branche zu informieren und zu diskutieren. Die Programme der vergangenen Jahre wurden von den Themen Reifenlabel, RDKS und De-minimis dominiert. Der Bundesverband Reifenhandel und Vulkaniseur-Handwerk e.V. schickt stets Geschäftsführer Hans-Jürgen Drechsler, der in der Rema Tip Top Zentrale in Poing über die aktuellen Marktdaten und die Marktstrukturanalyse referiert. Auch die 2017er Ausgabe des Roundtables Reifentechnik wurde von Drechsler eröffnet.

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Reifenindustrie

wdk sieht vielfältige Branchen-Herausforderungen

Unter dem Motto „Vorhalten – Mithalten – Nachhalten“ fand am 18. November die diesjährige Herbsttagung des Wirtschaftsverbandes der deutschen Kautschukindustrie statt. Von der konjunkturellen Lage über die Rohstoffmärkte bis hin zu Fragen von Industriepolitik und Nachhaltigkeit wurde in Frankfurt am Main eine Vielzahl künftiger Branchen-Herausforderungen diskutiert.

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Reifenindustrie

Conti korrigiert Umsatzerwartung nach unten

Continental passt seinen Ausblick für das Geschäftsjahr 2019 an. Als Grund nennen die Verantwortlichen die weiterhin rückläufige, weltweite Produktion von Pkw und leichten Nutzfahrzeugen. Zuvor hatte Continental für 2019 mit einer globalen Automobilproduktion auf Höhe des Vorjahresniveaus gerechnet. Nun erwartet das Dax-Unternehmen gemäß der neuesten Entwicklung der weltweiten Automobilproduktion für das Gesamtjahr einen Rückgang von rund 5 Prozent.

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Reifenindustrie

Tarifvertragliche Vereinbarungen für „Continental in Motion“

Der Vorstand der Continental AG und die Sozialpartner haben in dieser Woche tarifvertragliche Vereinbarungen für das 2018 geschlossene Zukunftsbündnis „Continental in Motion“ unterzeichnet. Zwei Themen stehen im Mittelpunkt der für Deutschland gültigen Vereinbarung: die erhöhte Beschäftigungsfähigkeit von Mitarbeitern durch verstärkte Qualifizierung sowie eine erweiterte Beschäftigungssicherung der von der Abspaltung betroffenen Mitarbeiter.

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