In ihrem gemeinsamen Sommerreifentest wollten die GTÜ und der Auto Club Europa (ACE) die Frage beantworten, was die Zweitmarken der Premiumhersteller taugen. Diese Frage lässt sich aufgrund der Versuchsanordnung jedoch nur bedingt beantworten, traten doch auch Profile von Maxxis, Apollo und Toyo im Test an. Überraschenderweise ebenfalls am Start war mit dem Hankook Ventus Prime 3 (K125) ein Vertreter der Premium-Gattung.
Der Test fand bereits im November 2019 auf dem Bridgestone-Gelände in Italien statt. Acht Reifen aus dem Quality-Segment sowie der Hankook-Pneu mussten sich in der Dimension 215/55 R17 beweisen. Als Testfahrzeug diente ein Audi SQ2. Überzeugen kann in diesem Test einmal mehr das Profil aus dem Hause Maxxis, der Premitra 5. Der Reifen aus Fernost stellt laut GTÜ-Angaben „den mit Abstand besten Regenreifen in dieser Riege“ dar und erhält als einziger Kandidat das Prädikat „sehr empfehlenswert“. Allgemein notieren die Tester für die Performance auf nasser Straße jedoch: „Keiner der neun Kandidaten erlangte in der Kategorie Sicherheit bei Nässe bemerkenswerten Ruhm.“
Platz zwei im Test geht an den Sava Intensa UHP 2, der auf trockener Strecke offenbar zu den stärksten Pneus im Testfeld gehört. Der Sava beweise, so die Tester, dass auch bei den großen Konzernen gute Qualität zu günstigen Preisen zu bekommen sei. Mit nur einem Punkt weniger als der Sava-Reifen verliert der Fulda SportControl2 den konzerninternen Wettkampf knapp und landet auf dem dritten Platz. Auf nasser und trockener Strecke kann er laut Testurteil mit dem Sava-Reifen mithalten, erhält jedoch aufgrund seines höheren Preises weniger Punkte im Kapitel Wirtschaftlichkeit.
Der Apollo Aspire XP (Platz vier) und der Toyo Proxes Sport (Platz fünf) komplettieren das Quartett der „empfehlenswerten“ Reifen. Der Aspire XP verliert offenbar Punkte beim Aquaplaning quer, kann die Tester jedoch im Kapitel Wirtschaftlichkeit überzeugen. Der Toyo-Reifen wiederum zeigt sich stark auf Nässe (bester Nassbremswert zusammen mit Fulda), wird aber letzter in der Kapitelwertung Wirtschaftlichkeit.
Erster „bedingt empfehlenswerter“ Pneu ist der Kleber Dynaxer HP4 auf Platz sechs. Zwar erweist sich der Vertreter der Michelin-Zweitmarke als zweibester Trockenbremser, doch erhält er Abzüge in den Kategorien Nasshandling und Aquaplaning quer. Dahinter reiht sich der Firestone Roadhawk ein. Beim ihm verhindert der letzte Platz beim Nassbremsen eine höhere Einstufung.
Ein großes Fragezeichen steht hinter dem Ergebnis des Hankook Ventus Prime 3 (K125). Er wird vorletzter im Test und erhält von den GTÜ-Testern null Punkte auf der Kreisbahn nass und ebenso null Punkte beim Aquaplaning quer. Mit dem letzten Platz in der Kapitelwertung Nässe erreicht er trotz des zweitbesten Ergebnisses auf trockener Fahrbahn nur Platz 8 insgesamt. Diesbezüglich haben wir bei der GTÜ nachgefragt, warten jedoch noch auf ein Statement. Testschlusslicht aber ebenfalls noch „bedingt empfehlenswert“ ist der Avon ZV7. Auch bei ihm verhindert die Performance auf Nässe eine bessere Platzierung.
(dw)