Die Michelin Gruppe hat heute den 858 Beschäftigten des Standorts Hallstadt ihre Entscheidung bekannt gegeben, das Werk bei Bamberg in Deutschland schrittweise bis Anfang 2021 zu schließen. Das 1971 gegründete Michelin Werk Hallstadt produziert überwiegend Pkw-Reifen der Marke Michelin in 16 Zoll.
Dieses Marktsegment ist laut den Verantwortlichen sowohl von einer stark rückläufigen globalen Nachfrage als auch von einem extrem starken Wettbewerb asiatischer Hersteller geprägt. Seit 2013 hat die Michelin Gruppe eigenen Angaben zufolge 60 Millionen Euro investiert, um diesem Marktwandel zu begegnen und die Produktion des Standorts schrittweise anzupassen. Diese Bemühungen, verbunden mit dem Engagement der Teams, reichen nach Ansicht der Unternehmensleitung nicht mehr aus, um den strukturellen Wandel des Pkw-Reifenmarktes in Europa auszugleichen. Andere industrielle Lösungen seien in diesem Kontext wirtschaftlich nicht tragbar.
Die Entscheidung erfolgte nach Aussage der Entscheider einer Beratungsphase mit dem Betriebsrat entsprechend der betriebsverfassungsrechtlichen Anforderungen. Die Michelin Gruppe will offenbar personalisiertes Maßnahmenpaket für jeden Mitarbeiter des Standorts anbieten. Zu diesem sollen die Dienste einer Transfergesellschaft ebenso gehören, wie rentennahe Berufsausstiegsmöglichkeiten und das Prüfen von internen Beschäftigungsmöglichkeiten. Im nächsten Schritt sollen Verhandlungen mit dem Betriebsrat und der Gewerkschaft aufgenommen werden, um die Details der Umsetzung dieser Maßnahmen festzulegen.
(kle)