Jetzt ist das juristische Nachspiel der Reifen Schwarz-Pleite in vollem Gange: Die Staatsanwaltschaft Landshut erhebt Anklage gegen die ehemaligen Geschäftsführer der Reifen Schwarz GmbH und Co. KG, Gotthard (66) und Thomas (31) Schwarz, berichtet die Passauer Zeitung "Am Sonntag" (www.am-sonntag.de) in ihrer letzten Ausgabe. Knapp zwei Jahre nach dem Zusammenbruch des Schwarz-Imperiums erhebt der Staatsanwalt die Vorwürfe des vorsätzlichen Bankrott und der Untreue in mehreren Fällen.
Nach Informationen der Zeitung fußt die Anklage im Wesentlichen auf drei Punkten: 1. Unterlassene und fehlerhafte Kontrolle der Bilanzerstellung, 2. Bankrott durch Vermögensverringerung, 3. Untreue durch ungesicherte Darlehensgewährung. Die Verteidigung, vertreten durch den Passauer Professor Dr. Holger Altmeppen, sieht das allerdings ganz anders. Er werde beantragen, das Verfahren einzustellen. Der einzig schwere Fehler des 66jährigen sei es gewesen, dass er, so die Zeitung, "einer bestimmten Personengruppe rückhaltlos vertraut habe, in deren Händen die Unternehmensleitung letztlich auch gelegen habe." Am Sonntag zitiert den von seiner Unschuld überzeugten Gotthard Schwarz: "Ich fühle mich nicht im geringsten schuldig, eine Straftat begangen zu haben. Ich vertraue darauf, dass es in diesem Prozess mit rechten Dingen zugeht!" Thomas Schwarz ist "empört darüber, dass ich wegen Untreue und Bankrottdelikten angeklagt werden soll. Offenbar sucht die Staatsanwaltschaft einen Sündenbock, ohne zuvor hinreichend ermittelt zu haben." Anwalt Altmeppen: "Wenn die Sach- und Rechtslage aufgeklärt sein wird, dürfte in diesem Fall mit Einstellung oder Freispruch zu rechnen sein."