Das Coronavirus Sars-CoV-2 verändert unser Leben auf dramatische Weise. „Die größte Herausforderung seit 1945“, konstatiert unsere Bundeskanzlerin Angela Merkel. Es zeigt sich bereits jetzt, dass die dynamische Ausbreitung des Virus weltweite konjunkturelle Auswirkungen haben wird, so das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi).
Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) erwartet im Jahr 2020 einen drastischen Rückgang des realen Bruttoinlandsprodukts (BIP) von zwei Prozent. Vorübergehend schrumpft das BIP sogar um mehr als sechs Prozent. Dies erfolgt unter der Annahme, dass ein Teil der Wirtschaftstätigkeit für sechs Wochen ausfällt und dann über einen ebenso langen Zeitraum zur Normalität zurückkehrt. Unterstellt wird dabei eine weltweite Rezession, die nicht zu einer systemischen Krise anwächst.
„Deutschland steht vor einer schweren Rezession“, schreiben die Arbeitsmarktforscher. Im Fall von gravierenderen zweieinhalbmonatigen Ausfällen, die sich erst bis zum Jahresende wieder normalisieren, ergäbe sich für 2020 rechnerisch sogar eine BIP-Schrumpfung um 4,7 Prozent.
Der Arbeitsmarkt gerate durch die Folgen der Ausbreitung des Virus massiv unter Druck, so Enzo Weber, Leiter des IAB-Forschungsbereichs „Prognosen und gesamtwirtschaftliche Analysen“: „Einerseits gehen wir davon aus, dass der Arbeitsmarkt, gemessen an den gravierenden Einschränkungen, insgesamt noch relativ robust bleiben kann, wenn die Corona-Ausbreitung einen vorübergehenden Effekt in der Wirtschaftstätigkeit zur Folge hat. Unerlässlich sind dabei in der aktuellen Situation umfassende Stützungsmaßnahmen wie die deutlich erleichterte Kurzarbeit und die beschlossenen Liquiditätshilfen für Betriebe.
Die Zahl der Erwerbstätigen wird laut der IAB-Vorausschau im Jahresdurchschnitt im Vergleich zum Vorjahr mit 45,25 Millionen stagnieren, zeitweise aber um 300.000 sinken. Die Arbeitslosigkeit wird durchschnittlich bei 2,36 Millionen Personen liegen. Das wären rund 90.000 mehr als 2019. Käme es zu den genannten zweieinhalbmonatigen Ausfällen, könnte zeitweise die drei Millionen Marke überschritten werden.
Die Zahl der Kurzarbeiter könnte dabei in der nächsten Zeit Rekordniveau erreichen. Das Kurzarbeitergeld habe sich gerade in Zeiten schwerer, aber vorübergehender Schocks als probates Mittel erwiesen.
Aufgrund des Virus ist von Verhaltensänderungen der Verbraucher auszugehen, was zu geringeren Konsumausgaben führen kann. Das wird natürlich auch den Reifenfachhandel treffen, der sich gerade auf die Umbereifung von Winter- auf Sommerreifen vorbereitet. Der Reifenfachhandel fällt unter den Bereich Dienstleister, Handwerker und Werkstätten. Er hat damit die Möglichkeit, seine Serviceleistungen rund um den Reifen anzubieten. Natürlich mit den entsprechenden Sicherheitsvorkehrungen. Zurzeit sieht es so aus, dass die Fahrt zur Werkstatt als „Versorgungsgang für die Gegenstände des täglichen Bedarfs“ gilt und somit erlaubt ist.
Als Fachzeitschrift stehen wir solidarisch an Ihrer Seite. Wir werden Sie mit allen notwendigen Informationen versorgen, damit Sie durchhalten und die Krise meistern können.
Bleiben Sie gesund!
Olaf Tewes
(oth/kle)