ZF ordnet Kurzarbeit in seinen Werken in Deutschland an. Das Unternehmen und seine Arbeitnehmervertretung haben dazu eine Vereinbarung getroffen, die es laut Unternehmensangaben erlaubt, Teile von Produktion und Verwaltung kontrolliert herunterzufahren und dabei die Einkommen der Mitarbeiter weitgehend abzusichern.
Sabine Jaskula, Vorstand Personal und Recht, sagt: „Wir gehen davon aus, dass wir die Arbeit sowohl in einzelnen Produktlinien als auch in ganzen Werken und Verwaltungsbereichen ruhen lassen werden. Dies geschieht, um die Gesundheit der Mitarbeiter zu schützen und um der Nachfrageunterbrechung der Auto- und Lkw-Hersteller zu folgen. Beschäftigungs- und Einkommenssicherung konnten wir gut in Einklang mit den Interessen und dem Schutz des Unternehmens bringen. Das ist der ZF-Weg.“ Zugleich bereite sich ZF darauf vor, den Wiederanlauf der Produktion seiner Kunden nach der Corona-Pause bestmöglich zu unterstützen. „Die notwendigen Vorbereitungen dafür werden jetzt getroffen. Alle Führungsebenen und Mitarbeiter in Produktion und Verwaltung werden in dieser noch nie dagewesenen Situation einen Beitrag leisten müssen“, erläutert Jaskula.
„Als Betriebsrat ist uns wichtig, Beschäftigung zu erhalten, mit allen Menschen durch die Krise zu gehen und die Einkommen der Beschäftigten soweit wie möglich abzusichern“, sagt Achim Dietrich, Vorsitzender des Gesamtbetriebsrats von ZF. „Mit der neuen Kurzarbeitsvereinbarung haben wir den Weg frei gemacht – erstmals bundesweit, für alle ZF-Beschäftigten in Deutschland –, eine einheitliche Aufzahlung auf das Kurzarbeitergeld mit dem Vorstand tariflich zu vereinbaren“, ergänzt Roman Zitzelsberger, Bezirksleiter der IG Metall Baden-Württemberg und stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender von ZF. „Jetzt geht es vor Ort darum, passgenaue Lösungen für die jeweilige betriebliche Situation zu finden. Krisenbewältigung geht nur gemeinsam.“
Nach ZF-Angaben gilt die Regelung bis einschließlich Juni, wobei die Phase der Kurzarbeit sich danach richtet, zu welchem Zeitpunkt die Kunden von ZF ihre Werke wieder in Betrieb nehmen. Viele Fahrzeughersteller haben drei- bis vierwöchige Pausen angekündigt. Personalvorstand Jaskula erläutert: „Wir haben jetzt einen guten und belastbaren Rahmen, der unsere Beschäftigten auch bei einem kompletten Herunterfahren der ZF-Werke absichert. Durch einen zusätzlichen Beitrag des Unternehmens wird jeder rund 90 Prozent seines regulären Nettoeinkommens behalten.“ Der kombinierte Einsatz von 25 Prozent Gleitzeit und 25 Prozent Urlaubszeit sowie 50 Prozent Kurzarbeit ermögliche das Ruhen von Produktion und Verwaltung und sichere die Beschäftigung der Belegschaft. Die Belieferung von Kunden habe weiterhin Priorität und werde dazu führen, dass vereinzelt Werke und Produktlinien sowie Teile der Verwaltung normal weiterarbeiteten.
(kle)