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ACAC Sommerreifentest
Contidrom / Hannover
Aufn. Dat. 08.-09.Oktober 2010

Reifenindustrie

ADAC Sommerreifentest: Überraschungen im Premium-Segment

Viel wurde über die Relevanz und Glaubwürdigkeit des Reifentests von ADAC und Stiftung Warentest innerhalb der Branche diskutiert. Nun wurden die Ergebnisse des aktuellen Sommerreifentests veröffentlicht. Das relativ schlechte Abschneiden einiger Vertreter aus dem Premium-Bereich überrascht. Insgesamt wurden 33 Reifenmodelle in den zwei Dimensionen 175/65 R14T und 195/65 R15 V überprüft. Bei den 195ern konnten die Produkte von Goodyear, Dunlop, Hankook, Fulda, Nokian, Pirelli und Vredestein die Reifentester überzeugen, bei den 175ern Reifen von Continental, Hankook, Pirelli, Bridgestone, Falken und Nokian.

Viel wurde über die Relevanz und Glaubwürdigkeit des Reifentests von ADAC und Stiftung Warentest innerhalb der Branche diskutiert. Nun wurden die Ergebnisse des aktuellen Sommerreifentests veröffentlicht. Das relativ schlechte Abschneiden einiger Vertreter aus dem Premium-Bereich überrascht. Insgesamt wurden 33 Reifenmodelle in den zwei Dimensionen 175/65 R14T und 195/65 R15 V überprüft. Bei den 195ern konnten die Produkte von Goodyear, Dunlop, Hankook, Fulda, Nokian, Pirelli und Vredestein die Reifentester überzeugen, bei den 175ern Reifen von Continental, Hankook, Pirelli, Bridgestone, Falken und Nokian. Der ADAC hat nach dem Skandal um den „Gelben Engel“ und der wochenlangen Berichterstattung um weitere Missstände innerhalb des Automobilclubs viel an Vertrauen in der öffentlichen Wahrnehmung eingebüßt. Auch die Reifentests standen aufgrund von recherchetechnisch allerdings recht zweifelhaften Berichten der WDR-Servicezeit und der Süddeutschen Zeitung in der Kritik. Der ADAC reagierte – anders als bei den Vorwürfen zur Manipulation beim „Gelben Engel“ – umgehend und erklärte die Testabläufe auch auf Anfrage der Redaktion in detaillierte Weise. Manipulationen in dem Ausmaß, wie sie der WDR und die SZ erkannt haben möchten, scheinen angesichts des dreistufigen Einkaufsprozesses sehr unwahrscheinlich. Die Stiftung Warentest hat für den aktuellen Sommerreifentest mit rückgestellten Modellen und erneuten Käufen nochmals geprüft, ob die Testergebnisse korrekt waren. Von jeder Test-Dimension wurden vier Modelle herausgegriffen und auf dem freien Markt nachgekauft. Sie wurden mit Mustern aus dem Test verglichen und vor allem die Bereiche Nassbremsen und Rollwiderstand nachgeprüft. „Die Resultate des Stichproben-Tests liegen so nah an den ursprünglichen Messergebnissen, dass die Tester keine Anhaltspunkte für Manipulationen erkennen konnten“, heißt es dazu in einer offiziellen Pressemitteilung von Stiftung Warentest.

Im ADAC-Test der Größe 175/65 R14 T fallen einige Überraschungen auf. Wenig verwunderlich wird der „gute“ Continental EcoContact 5 als Sieger des Sommerreifentests in dieser Dimension aufgeführt. Der Conti-Pneu punktet als „sehr ausgewogener Reifen“ mit der Bestnote auf trockener Fahrbahn. Besonders gut zeigt er sich auch beim Spritverbrauch und im Verschleiß. Danach allerdings platziert sich als ebenfalls „guter“ Reifen der Hankook Kinergy Eco K425: Der Koreaner überzeugt die Tester als „sehr ausgewogener Reifen mit Bestnote auf Nässe und einem relativ leisen Innen- und Außengeräusch“. Leicht abgewertet wird der Reifen aufgrund des etwas hohen Verschleißes. Es folgen auf den Positionen drei und vier – auch in der Beurteilungskategorie „gut“ – der Pirelli Cinturato P1 Verde und der Bridgestone Ecopia EP 150. Der Pirelli-Reifen wird als sehr ausgewogener Reifen und auf trockener Fahrbahn sowie Nässe „guter“ Kandidat beurteilt. Etwas höher sei lediglich der Spritverbrauch. Der Bridgestone-Pneu glänzt mit Bestnote auf trockener Fahrbahn. Gut sei er auch auf Nässe, etwas hoch lediglich der Spritverbrauch und der Verschleiß.

Als ebenfalls „guter“ Reifen taucht der „Überraschungsreifen“ Falken Sincera SN832 Ecorun in der Spitzengruppe auf. Der Falken wird als sehr ausgewogener Reifen mit guten Qualitäten auf Nässe und einem relativ geringen Spritverbrauch beurteilt. Als noch gut folgt der Nokian Line.

Unter den befriedigenden Reifen tauchen einige Vertreter von Premium-Herstellern auf. Zu den größten Enttäuschungen zählt sicher der Michelin Energy Saver +. Dass sich der Reifen der französischen Marke hinter dem „akzeptablen“ Firestone Multihawk einordnet, dürfte den Verantwortlichen in Clermont Ferrand zu denken geben. Zwar kann der Energy Saver + erwarteterweise beim Spritverbrauch und im Verschleiß überzeugen, seine laut dem ADAC im Vergleich zu den Testsiegern etwas schwächere Performance auf Nässe distanziert ihn aber von den besten Gummis im Feld.

Der Barum Brillantis 2 zeigt sich im Test als „akzeptabler“ und befriedigender Vertreter – bedenkt man seinen Preis, ist dies ein durchaus bemerkenswertes Ergebnis. Leichte Schwächen liegen offenbar auf trockner Fahrbahn und beim Verschleiß. Als ebenfalls „befriedigend“ reihen sich etwas überraschend der Vredestein T-Trac 2 und der Goodyear Efficient Grip Comp. hinter dem Barum ein. Bei beiden Reifen werden etwas schwächere Leistungen auf nasser Fahrbahn beanstandet. Der Semperit Comfort-Life 2 ist der letzte Vertreter der Beurteilungsklasse „befriedigend“. Auch bei ihm überrascht seine vom ADAC aufgeführte relativ schwache Performance auf nasser Fahrbahn.

Der Avon ZT5 findet sich als Vertreter in der Kategorie „ausreichend“ wieder. Der ADAC attestiert dem Reifen ein schwaches Leistungsvermögen auf nasser und trockener Piste. Zudem sei der Spritverbrauch und der Verschleiß „etwas höher“. Absolut kritisch wird es bei den drei „mangelhaften“ Testabsolventen der 175er Dimension. Auch hier taucht wieder ein Vertreter aus dem Michelin-Konzern auf: Der Kleber Dynaxer HP3 ist der absolute Verlierer des Tests. Trotz seines geringen Verschleißes fällt er als „mangelhafter“ Reifen mit sehr schwachen Leistungen auf Nässe durch. Überzeugen kann die Tester auch das Vermögen auf trockener Fahrbahn nicht. Ebenfalls „mangelhaft“ sind laut dem ADAC und Stiftung Warentest auch der Debica Passio 2 und der Kormoran Impulser b2.

In der größeren Dimension 195/65 R 15 V überprüften die ADAC-Reifentester 17 Gummis. Auch in dieser Dimension erreicht kein Reifen die Note „sehr gut“. Sieben Pneus werden mit „gut“ bewertet, acht erhalten ein „befriedigend“. Der Apollo Alnac 4G („ausreichend“) und der Federal Formoza FD2 („mangelhaft“) bestehen den Schnelllauftest nicht. In der Gruppe der „zufriedenstellenden“ Reifen rangieren beim ADAC-Reifentest gewöhnlich Alternativen, die im Preis-/Leistungsverhältnis gut sind. Beim aktuellen Sommerreifentest befinden sich dieses Mal in dieser Gruppe auch drei hochpreisliche Reifen: der Michelin Energy Saver+ bekommt zwar von den Reifentestern die „Bestnote beim Spritverbrauch und Verschleiß“, doch zeige er Schwächen auf nasser Fahrbahn. Der Bridgestone Turanza T001 und der Continental PremiumContact 5 zeigen laut den Testern Bestwerte auf trockener Fahrbahn und können auch durch ihre Performance im Nassen überzeugen. Doch beide Premiumreifen schneiden laut Testergebnis beim Verschleiß mit „befriedigend (3,0)“ ab.

Testsieger der 195er Dimension ist der Goodyear Efficient Grip Performance. „Sehr ausgewogener Reifen mit Bestnote auf Nässe, gut auch auf trockener Fahrbahn, relativ geringer Spritverbrauch“, lautet das Urteil der Reifentester. Es folgen der Dunlop Sport BluResponse, der „mit relativ geringem Spritverbrauch“ punktet und zudem gut auf nasser und trockener Fahrbahn sei, sowie der Hankook Kinergy Eco K425 („besonders gut auf nasser und trockener Fahrbahn“). Ebenso mit der Schulnote „gut“ werden der Fulda EcoControl HP und der Nokian Line – beide „gut auf Nässe“ – und der Pirelli Cinturato P1 Verde sowie der Vredestein Sportrac 5 bewertet.

Das Mittelfeld – also die „befriedigenden“ Reifen – wird von dem Semperit Speed-Life angeführt. Er kann die Reifentester durch einen „relativ geringen Spritverbrauch“ überzeugen, im Vergleich zu den Besten sei er jedoch etwas schwächer auf Nässe. Dahinter reihen sich der Kumho EcowinG ES01 KH27 und der Yokohama BluEarth AE01 ein; beide Pneus haben laut den Testverantwortlichen leichte Schwächen auf Nässe. Hinter den Michelin, Bridgestone und Continental Reifen rangieren der Nexen N blue HD („relativ geringer Spritverbrauch“, doch „Schwächen auf nasser Fahrbahn und beim Verschleiß“) und der High Performer Sport HS3 („Schwächen auf Nässe“). Auch wenn der Apollo Alnac 4G nach Aussage der ADAC-Reifentester besonders gut auf Nässe ist, reicht es für ihn mit „einem relativ hohen Verschleiß“ nur für die Bewertung „ausreichend“. Der aus taiwanesischer Produktion stammende Federal Formoza FD2 ist laut den Testverantwortlichen sehr schwach auf Nässe und fällt mit „mangelhaft“ im Reifentest durch.

Die Ergebnisse aller Reifentests sind stets über unsere Datenbank abrufbar.

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Reifenindustrie

ADAC Winterreifentest 2017: Schwindende Qualitätsunterschiede

Der aktuelle ADAC Winterreifentest zeigt keine großen Ausschläge in der Qualität der Pneus. Continental dominiert nach wie vor und liegt in der Testdimension 195/65 R15 91 T vorne. Lediglich Nankang schneidet in der Größe 215/65 R16 98H als einziger Reifen im Test mit „mangelhaft“ ab. Die Ergebnisse des ADAC Tests zeigen, dass die Vertreter des Billigsegments qualitativ aufholen.

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Reifenhandel

ADAC-Winterreifentest: Quality-Segment schließt auf

Der ADAC Winterreifentest 2018 zeigt, dass Reifen aus dem Quality-Segment in ihrer Performance weiter an die Erstplatzierten heranreichen: Kleber wird in der Kompaktklasse sogar vor Michelin platziert, Nexen reiht sich vorne im breiten Mittelfeld ein. Continental dominiert mit dem WinterContact TS 860 den aktuellen ADAC Winterreifentest, muss seinen Sieg aber sowohl in der Kleinwagendimension 175/65 R14T, als auch in der Kompaktklassegröße 205/55 R16 H jeweils mit Dunlop beziehungsweise Goodyear teilen.

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Reifenhandel

ADAC Winterreifentest: Michelin Alpin 5 verliert Anschluss

Der ADAC-Reifentest ist ein wesentlicher Faktor im Reifenbusiness. Die diesjährige Winter-Ausgabe weist nur wenige Überraschungen auf – der Continental WinterContact TS 850 gewinnt in der wichtigen Dimension 205/55 R16 H. In eben dieser Größe liefert ein anderes Profil aus dem Premium-Segment ein beinahe desaströses Ergebnis in einer sicherheitsrelevanten Disziplin: Der Michelin Alpin 5 wird folglich mit einer noch befriedigenden Endnote abgestraft.

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Reifenhandel

ADAC Sommerreifentest: Schrumpfende Qualitätsunterschiede

Einmal mehr bestätigt sich im ADAC Sommerreifentest 2016 die in den letzten Jahren bereits erkennbare Tendenz, dass die Qualitätsunterschiede schrumpfen. In diesem Jahr gibt es gar deftige Überraschungen in der Beurteilungsklasse „gut“. In dieser findet sich beispielsweise in der Test-Dimension 225/45 R16 94Y der ESA-Tecar Spirit 5 UHP. Auch Kumho feiert mit dem „guten“ Ecowing ES01 KH27 in der Größe 185/65 R15 88H einen Achtungserfolg. Continental performed mit dem Premium Contact 5 und dem Sport Contact 5 erneut in überzeugender Weise.

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