Ab dem 1. November ist das neue Reifenlabel für alle ab 1. Juli hergestellten Pneus EU-weit gesetzlich vorgeschrieben. Der ARCD (Auto- und Reiseclub Deutschland e.V.) kritisiert wie viele andere Mobilitäts-Experten, dass das Label über die Verkehrssicherheit eines Reifens bei winterlichen Straßenverhältnissen jedoch nichts aussagt. Denn die für Winterpneus wichtigen Disziplinen wie Bremsen, Traktion sowie Kurvenhaftung auf Schnee und Eis werden von dem Label bisher nicht erfasst.
Der Club plädiert eigenen Angaben zufolge für ein eigenes Label für die Kältespezialisten. Des Weiteren kritisiert der ARCD, dass dem Reifenlabel in den drei Kriterien zwar spezielle Testbedingungen zugrunde liegen, aber die Prüfung und Ermittlung des jeweiligen Wertes von A (Bestnote) bis G (schlechtester Wert) und des Abrollgeräusches lediglich durch die Hersteller selbst erfolgt - nicht etwa durch ein neutrales Prüfinstitut. Unternehmensangaben zufolge öffnet das einer für den Verbraucher unter Umständen lebensgefährlichen Manipulation Tür und Tor - vor allem bei Billigimporten, wie das bei Winterreifen schon beim gesetzlich nicht geschützten Zeichen M+S der Fall ist, das nach eigenem Gutdünken vergeben werden kann und nichts über die Wintertauglichkeit eines solchen Pneus aussagt. Der ARCD empfiehlt eigenen Angaben zufolge deshalb, nur Winterreifen mit dem Schneeflo¬cken¬symbol auf der Flanke zu kaufen, denn allein die Vergabe dieses Zeichens sei von der Erfüllung genormter Testkriterien abhängig. Zudem raten sie, dass Kunden sich nicht täuschen lassen sollten, wenn selbst renommierte Markenhersteller nur mit der Note „C" auf dem Label aufwarten können, denn mehr sei bei den aktuellen Kriterien selbst für den besten Winterreifen nicht drin. Für mehr Transparenz wird das Reifenlabel in der Sommerumrüstphase sorgen.
(kle)