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Reifenhandel

Schleppendes Umrüstgeschäft

Die Redaktion sprach im Vorfeld der REIFEN mit Peter Hülzer, dem geschäftsführenden Vorsitzenden des BRV, über die aktuelle Situation im deutschen Reifenmarkt.

Die Redaktion sprach im Vorfeld der REIFEN mit Peter Hülzer, dem geschäftsführenden Vorsitzenden des BRV, über die aktuelle Situation im deutschen Reifenmarkt.

Herr Hülzer, aus dem Markt hören wir, dass sich zurzeit wenig im Reifenfachhandel dreht. Welche Informationen haben Sie?

Das Pkw-Sommerreifengeschäft war im März gut gestartet. Das Sell-Out-Panel per Ende März lag über Vorjahresniveau. Im April kam es aufgrund sehr niedriger Temperaturen dann zu einer deutlichen Verlangsamung des Umrüstgeschäftes, so dass das Sell-Out-Panel per Ende April mit einem Indexwert von 90,2 bei Sommerreifen deutlich unter dem Vorjahresniveau liegt. Der Verlauf des Umrüstgeschäftes jetzt im Mai ist schleppend, so dass wohl gesagt werden kann, dass in der Jahresbetrachtung das Sommerreifensegment bestenfalls Vorjahresniveau erreichen könnte. Das Lkw-Reifenersatzgeschäft ist derzeit ebenfalls problembehaftet. Der Indexwert des wdk-Sell-Out-Panels liegt per Ende April 2012 bei 79,6 Prozent.
Der sehr schleppende Verlauf ist seit dem zweiten Halbjahr 2011 feststellbar. Mögliche Erklärung: Hoher Bestandsaufbau bei den Speditionen. Preiserhöhungen im September/Oktober 2011 waren hierfür wohl ausschlaggebend. Hohe Benzinpreise. Hohe Mautkosten, da zahlreiche Spediteure die Umstellung von Euro 3 auf Euro 5 noch nicht vollzogen haben.

Gibt es unterschiedliche Beurteilungen aus dem Markt zum Beispiel bei industriegeführten und freien Reifenketten?

Die Beurteilungen zum Branchenverlauf sind nahezu identisch.

Stimmt es, dass zurzeit sehr viele Sommerreifen im Markt vorhanden sind, und so die Preise fallen?

Der Sell-In per Ende März 2012 (ERMC) lag bei ./. 8,2 Prozent. Aktuelle Zahlen lagen zum Zeitpunkt unseres Interviews, am 11.5.2012, noch nicht vor. Per Ende März nannte das wdk-Sell-Out-Panel einen Wert von +6 Prozent. Glaubt man diesen Zahlen, dürfte es aus den aktuellen Lieferungen heraus in 2012 eigentlich keinen Bestandsaufbau gegeben haben. Aber: In 2011 lag der Sell-In bei +4,5 Prozent, der Sell-Out bei ./.0,4 Prozent (Jahresbetrachtung). Daraus entstand Mengendruck, der entsprechende Auswirkungen auf das Preisniveau hat.

Wie sieht die Preissituation bei den Dienstleistungspreisen aus?

Die Preissituation bei den Dienstleistungspreisen kann mit „eher stabil“ bezeichnet werden. Ausnahmen (Sonderaktionen einzelner Marktteilnehmer) bestätigen die Regel, dass betriebswirtschaftliche Unvernunft nicht zu besiegen ist.

Was raten Sie Ihren Mitgliedsunternehmen, die finanziell unter Druck geraten?

Leichter gesagt als getan, aber: Ruhe bewahren. Eine Branche, die in 2010 und 2011 gutes Geld verdient hat, muss die Nerven haben, auch einmal eine Dellenphase zu überwinden.

Was glauben Sie, wie sich das Sommerreifengeschäft entwickeln wird?

Wie bereits erwähnt, gehen wir verbandsseitig davon aus, dass im Sommerreifensegment bestenfalls das Vorjahresniveau erreicht wird.

(kle/oth)

Der Reifenfachhandel bleibt über alle Reifensegmente stärkster Player in der Vermarktung.

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Die Sell-Out Zahlen für den Monat Mai 2015 dokumentieren eine dramatische Zuspitzung der Lage im Reifenfachhandel. Mit Ende der Umrüstsaison Winter/Sommer 2015 zeigt sich per Ende Mai, dass der kumulierte Index für Sommer-Reifen bei 91,6 Punkten liegt. Das Segment Pkw-Reifen-Gesamt liegt kumuliert bei 93,7 Punkten.

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