Im "Taraxagum Lab Anklam" soll der Anbau und die Verarbeitung von Russischem Löwenzahn als alternative Rohstoffquelle zum Kautschukbaum in den Tropen erforscht werden. Der Reifenhersteller plant, bei positiven Versuchsergebnissen den Rohstoff binnen zehn Jahren in der Serienproduktion einzusetzen, um einen wachsenden Teil seines Naturkautschukbedarfs aus der Löwenzahnpflanze zu gewinnen.
„Wir sind stolz darauf, heute dieses Leuchtturmprojekt zu eröffnen. Als erster Reifenhersteller weltweit investieren wir einen derart signifikanten Betrag in die Industrialisierung des Löwenzahnkautschuks. Wir sehen Russischen Löwenzahn als wichtige Alternative und Ergänzung zu konventionellem Naturkautschuk aus hevea brasiliensis, um den global steigenden Bedarf auf umweltverträgliche und verlässliche Weise zu decken“, kommentiert Nikolai Setzer, Mitglied des Vorstands der Continental AG und Leiter der Division Reifen. Die Investition in das neue Forschungs- und Versuchslabor sei außerdem ein nächster technologischer Meilenstein zur Umsetzung der Vision 2025, die Continental für sein Reifengeschäft entwickelt hat. „Im Zuge unserer Vision 2025 haben wir seit 2011 weit über zwei Milliarden Euro weltweit in Produktion, in Forschung und Entwicklung sowie in Arbeitsplätze und neue Produkte investiert. In die Reihe einzigartiger Projekte in Europa, Amerika und Asien reiht sich nun Anklam 2018 prominent ein“, so Setzer.
Laut Unternehmensangaben werden mittelfristig an dem neuen Standort rund 20 Mitarbeiter aus den Bereichen Agrarwissenschaften, Chemie, Produktions- und Verfahrenstechnik beschäftigt sein. Diese kümmern sich um den Anbau der Pflanzen sowie um die Entwicklung, den Aufbau und den Betrieb von Maschinen für Versuche zur Weiterverarbeitung von Russischem Löwenzahn. Das Wirtschaftsministerium des Landes Mecklenburg-Vorpommern förderte das zukunftsträchtige Vorhaben mit 11,6 Millionen Euro, um die hochqualifizierten Arbeitsplätze vor Ort zu schaffen. Auch für Landwirte in der Region bieten sich durch den neuen Wirtschaftsstandort Chancen für ihre Anbauflächen.
Während der Eröffnungszeremonie sprachen der Wirtschaftsminister von Mecklenburg-Vorpommern Harry Glawe und der Bürgermeister von Anklam Michael Galander sowie Standortleiter Dr. Carsten Venz Grußworte an die anwesenden Projektpartner wie dem Fraunhofer Institut IME, Journalisten, Landwirte, Nachbarn und Einwohner Anklams aus. (kle)
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