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CONTINENTAL AG Hauptversammlung, Hannover, Niedersachsen, Germany, 28.04.2010

Reifenindustrie

Continental mit schwarzen Zahlen

Der internationale Automobilzulieferer Continental hat auf seiner Hauptversammlung in Hannover ermutigende Zahlen vorgelegt. Bei knapp sechs Milliarden Euro Konzernumsatz wurden ein operatives Ergebnis EBIT von 494 Millionen Euro erwirtschaftet.

Der internationale Automobilzulieferer Continental hat auf seiner Hauptversammlung in Hannover ermutigende Zahlen vorgelegt. Bei knapp sechs Milliarden Euro Konzernumsatz wurden ein operatives Ergebnis EBIT von 494 Millionen Euro erwirtschaftet.

In seinen einführenden Worten ließ Dr. Elmar Degenhart, Vorstandsvorsitzender der Continental AG, das Krisenjahr 2009 noch einmal Revue passieren. „In der Krise haben wir Stärke gezeigt. Wir haben Entschlossenheit demonstriert und neues Selbstbewusstsein gewonnen!“ Der Konzern hat es geschafft, die Netto-Finanzschulden zum 31. 12. 2009 um rund 1,6 Milliarden Euro auf weniger als neun Milliarden Euro zu senken. Im Januar diesen Jahres wurde eine Kapitalerhöhung von rund einer Milliarde Euro umgesetzt. Der Erlös daraus senkte die Netto-Finanzschulden zwischenzeitlich auf 7,8 Milliarden Euro. Zudem hat der Konzern ein bereinigtes operatives Ergebnis in Höhe von knapp 1,2 Milliarden Euro erzielt. Dies ist gelungen, obwohl der Umsatz im Vergleich zu 2008 um rund ein Sechstel auf etwa 20 Milliarden Euro zurückfiel.

Im Dezember 2009 wurde ein Refinanzierungspaket erfolgreich umgesetzt. Damit konnte die Finanzierungs- und Kapitalstruktur deutlich verbessert werden. Zum anderen wurden die Kreditvertragsklauseln so angepasst, dass sich der Konzern fortan noch stärker auf die operativen Themen konzentrieren kann. Darüber hinaus wurde die operative Leistungskraft des Unternehmens an die neuen Rahmenbedingungen angepasst. Dazu wurden an nahezu jedem dritten der 192 Standorte weltweit Restrukturierungsprozesse initiiert. Die Maßnahmen zur Restrukturierung werden sich nach Angaben von Dr. Degenhart spätestens in 2012 vollständig amortisiert haben. Somit konnten im letzten Jahr entscheidende Grundlagen für eine gute Zukunft gelegt werden.

Das Konzernergebnis in 2009 wurde mit einem Verlust von 1,65 Milliarden Euro ermittelt. Damit verzeichnete die Continental im zweiten Jahr in Folge ein negatives Konzernergebnis. Unter dem Strich lautet die klare Erkenntnis aus den zurückliegenden beiden Jahren, dass dies keine „normalen“ Jahre waren. Deshalb sind diese beiden Jahre kein objektiver Gradmesser für das Potenzial und den künftigen Erfolg der Continental. Die operative Leistungskraft lässt sich an verschiedenen Beispielen festmachen. Die drei Divisionen des Rubber-Geschäftes konnten trotz der Wirtschaftskrise das beachtliche bereinigte operative Ergebnis der Rubber Group aus dem Jahr 2008 noch einmal übertreffen (EBIT bereinigt 1.035,5 Millionen Euro, Vorjahr 997,7 Millionen Euro). Die Pkw-Reifendivision hat trotz deutlicher Umsatzrückgänge im vergangenen Krisenjahr ein Rekordergebnis mit einem EBIT bereinigt von 772,7 Millionen Euro (Vorjahr 644,1 Millionen Euro) erzielt. Mehr als achtbar hat sich in 2009 angesichts der Markteinbrüche von zeitweise bis zu 60 Prozent in einigen Segmenten auch die Nutzfahrzeug-Reifendivision. Sie hat im vergangenen Jahr operativ schwarze Zahlen geschrieben.

Der Start in das Jahr 2010 ist vollauf gelungen. Das erste Quartal 2010 war nach Meinung von Dr. Degenhart „ein Schritt in Richtung Verstetigung der Geschäftsentwicklung“. Der Continental-Konzern hat von den Ergebnissen eigener Anstrengungen und der anhaltenden Erholung der Automobilmärkte weltweit im ersten Quartal 2010 spürbar profitiert. Der Umsatz wuchs im Vergleich zum Vorjahresquartal um 1,7 Milliarden Euro auf rund 6 Milliarden Euro. Er lag damit auch um rund 300 Millionen Euro über dem Wert des vierten Quartals 2009. Der internationale Automobilzulieferer verbesserte das den Anteilseignern zuzuordnende Konzernergebnis in den ersten drei Monaten 2010 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um rund eine halbe Milliarde Euro auf 228 Millionen Euro.

Bemerkenswert ist die Leistung der drei Automotive-Divisionen: Sie zeichnen für zwei Drittel des Zuwachses von rund 660 Millionen Euro beim Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) im ersten Quartal verantwortlich. Die EBIT-Marge von fast fünf Prozent liegt um mehr als 15 Punkte über dem Wert des Vorjahresquartals“, erklärte Degenhart und fügte hinzu: „Die drei Divisionen der Rubber Group haben im ersten Quartal mit einer operativen Marge von 14 Prozent an die gute Entwicklung des vierten Quartals angeknüpft und unter anderem davon profitiert, dass die steigenden Rohstoffkosten in den ersten drei Monaten noch keine negative Wirkung auf das Ergebnis hatten.“

Während der ersten drei Monate 2010 stieg der Konzernumsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um mehr als 39 Prozent auf rund 5.997 Millionen Euro (Vorjahr: 4.302 Millionen Euro). Der Blick in die beiden Unternehmensgruppen des Continental-Konzerns zeigt die Erholung der weltweiten Automobilmärkte. Die Automotive Group erzielte im ersten Quartal einen Umsatz von knapp 3,8 Milliarden Euro und ein operatives Ergebnis (EBIT) von 182 Millionen Euro (Vorjahr: -266 Millionen Euro). Das entspricht einer Marge von 4,8 Prozent nach -10,6 Prozent vor einem Jahr. Die bereinigte EBIT-Marge beträgt 8 Prozent nach minus 6 Prozent vor einem Jahr. „Wir sind davon überzeugt, die in Aussicht gestellte Verdoppelung des Vorjahreswerts beim bereinigten operativen Ergebnis der Automotive Group zu erreichen. Sogar eine Verdreifachung des Vorjahreswerts ist nach dem sehr guten Auftakt und bei anhaltend günstiger Entwicklung der Fahrzeugproduktion nicht unrealistisch“, sagte Degenhart.

Die Rubber Group verbuchte in den ersten drei Monaten einen Umsatz von gut 2,2 Milliarden Euro und ein operatives Ergebnis (EBIT) von 313 Millionen Euro (Vorjahr 113 Millionen Euro). Die Marge beträgt 14,0 Prozent nach 6,3 Prozent vor einem Jahr. „Ab dem zweiten Quartal ist mit deutlich steigenden Kosten von insgesamt mehr als 250 Millionen Euro insbesondere auf Grund des stark gestiegenen Preises für Naturkautschuk zu rechnen. Aufgrund der positiven Entwicklung der Ersatzreifenmärkte ist aber eine Verstetigung der guten Vorjahresergebnisse der Rubber Group noch möglich“, erklärte der Continental-Vorstandsvorsitzende. Zum Ausblick sagte er: „Das erste Quartal bietet eine stabile Basis, um die für 2010 gesteckten Ziele sicher zu erreichen. Die veränderte Einschätzung für das Wachstum auf den für Continental maßgeblichen Märkten sollte im laufenden Jahr einen Anstieg des Konzernumsatzes um mindestens fünf Prozent ermöglichen.

(kle)

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