Wie Continental mitteilt, stehen der Reifenhersteller und das Fraunhofer Institut für Molekularbiologie und angewandte Ökologie (IME) in Aachen mit ihrem gemeinsamen Entwicklungsprojekt für industrialisierbaren Kautschuk aus Löwenzahn für die Reifenproduktion vor dem Durchbruch. In den vergangenen Jahren konnte laut Unternehmensangaben im Labor durch den Einsatz moderner Züchtungsmethoden und anlagentechnische Optimierung hochwertiger Naturkautschuk aus Löwenzahnwurzeln hergestellt werden. Der Bau einer Pilotanlage, die Naturkautschuk im Tonnenmaßstab produzieren kann, wurde vor kurzem beim IME am Standort Münster gestartet. „Wir investieren in dieses vielversprechende Material-Entwicklungs- und Erzeugungs-Projekt, weil wir überzeugt davon sind, dass wir dadurch unsere Reifenproduktion langfristig weiter verbessern können“, so Nikolai Setzer, der im Continental-Vorstand für die Division Reifen verantwortlich ist. „Denn die Kautschuk-Gewinnung aus der Pusteblumenwurzel ist deutlich wetterunabhängiger möglich als die vom Gummibaum und eröffnet aufgrund ihrer agrarischen Anspruchslosigkeit ganz neue Potentiale – insbesondere für heute brachliegende Anbauflächen. Durch den Anbau in viel kürzerer Entfernung zu unseren Produktionsstandorten würden wir darüber hinaus in nennenswertem Umfang sowohl die Umweltbelastung als auch den Logistikaufwand senken. Dieses Entwicklungsprojekt zeigt eindrucksvoll, dass wir hinsichtlich Material-Entwicklung noch lange nicht am Ende unserer Möglichkeiten angekommen sind.“ Die ersten Testreifen mit Gummi-Mischungen aus Löwenzahn-Kautschuk sollen bereits in den kommenden Jahren auf öffentlichen Straßen erprobt werden.
Reifenindustrie