Auf Deutschlands Straßen sind vergleichsweise mehr Nutzfahrzeuge mit technischen Mängeln unterwegs als Personenwagen. Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle Mängelstatistik der GTÜ Gesellschaft für Technische Überwachung. Sorgenkinder bei der amtlichen Hauptuntersuchung (HU) mit überdurchschnittlich vielen Mängeln sind die Transporter bis 7,5 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht. In dieser Fahrzeugklasse wiesen 2013 knapp die Hälfte aller von der GTÜ untersuchten Fahrzeuge Mängel auf, 27,3 Prozent sogar erhebliche Mängel oder waren gar verkehrsunsicher. Nur rund 52 Prozent der Transporter erhielten bei der HU die Plakette ohne Beanstandung. Lediglich die kleinen Transporter und Lieferwagen bis 3,5 Tonnen schnitten hier etwas besser ab.Hohe jährliche Kilometerleistungen und häufig schlechte Wartung sind die Hauptursachen für das schlechte Abschneiden der leichten Nutzfahrzeuge, so die Experten der GTÜ. Besonders Kurier-, Express- und Paketdienstfahrzeuge (KEP) würden wegen ihrer hohen Beanstandungsquote schon in den ersten Jahren auffallen. Termindruck, hohe Einsatzfrequenz sowie eine verschleißintensive Fahrweise drücken diesen Fahrzeugen ihren Stempel auf, so die GTÜ. Vor allem überdurchschnittlich viele Mängel an der Bremsanlage mussten die GTÜ-Prüfingenieure bei der Untersuchung dieser Fahrzeuge feststellen. Bei den Mängelzahlen müsse jedoch berücksichtigt werden, dass ein gewerblicher Transporter in der Regel im Vergleich zum Pkw ein Vielfaches an Kilometern pro Jahr zurücklegt.
Platz eins der Mängel bei allen Transportern nimmt nach wie vor „Beleuchtung und Elektrik“ mit 27,2 Prozent ein, gefolgt von „Umweltbelastung“ (Motorabgase, Ölverlust, Lärmentwicklung etc.) mit 13,5 Prozent. Die Plätze drei und vier belegen „Bremsanlage“ mit 13,2 Prozent und „Achsen, Räder, Reifen, Aufhängungen“ mit 10,3 Prozent. Auf Platz fünf landen „Fahrgestell, Rahmen, Aufbau“ mit 9,0 Prozent.