Michelin bemüht sich um Arbeitszeitmodelle, die Familie und Karriere vereinbar machen sollen. Als aktuelles Beispiel führen die Verantwortlichen ein Jobsharing-Modell im Bereich Marketing an. Dort betreuen seit Januar die Mütter Natalie Dunne und Julia Erk gemeinsam den Marketingmix für die High-Performance-Reifen von Michelin. Beide arbeiten 60 Prozent: Erk von montags bis mittwochs, Dunne von mittwochs bis freitags.
"Das Modell erfordert gegenseitiges Vertrauen und die Bereitschaft, die Entscheidungen der Kollegin mitzutragen“, sagt Natalie Dunne. „Wir können unsere Arbeit und Zeiten frei organisieren, es zählt nur, dass wir die Projekte erfolgreich umsetzen.“ Was normalerweise als 100-Prozent-Stelle gedacht war, ist nun eine 120-Prozent-Stelle. „20 Prozent brauchen wir für Abstimmungen und Übergaben. Das ist zwar Mehraufwand, aber Michelin profitiert auch davon, dass wir uns bei Krankheit, Dienstreisen oder Urlauben vertreten“, erklärt Erk. Auch die Frauen müssen Zugeständnisse machen. Statt nur die Vormittage zu arbeiten, sind sie drei volle Tage im Büro. Das sei es wert, mein Erk: „Ich kann meine Karriere nach der Elternzeit weiter gestalten und einer verantwortungsvollen Tätigkeit nachgehen. Gleichzeitig habe ich genug Zeit, um die Familie zu managen.“ Für Michelin ist das Jobsharing-Modell ein Mittel, um ein konzernweites Ziel zu erreichen: Bis 2020 sollen 30 Prozent der Managementpositionen mit Frauen besetzt sein.
Michelin erhielt am 8. November die Auszeichnung „Deutschlands begehrtester Arbeitgeber“ vom F.A.Z.-Institut und belegt Platz eins unter den Reifenherstellern. Insgesamt wurden für die Studie rund 15 Millionen Nennungen über die 5.000 größten in Deutschland ansässigen Unternehmen aus digitalen Medien und Social Media im Zeitraum von Januar 2015 bis Juni 2018 ausgewertet. Besonders gute Noten erhielt Michelin für die Bereiche Management, Frauenförderung, Ausbildung und Personalentwicklung. „Wir vertrauen auf die Ideen und die Eigenverantwortung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Sie bringen uns voran. Deshalb achten wir schon bei der Einstellung und ihrer weiteren Entwicklung bewusst darauf, wie ihre Laufbahn aussehen könnte, wo ihre Talente liegen, was sie antreibt und welche Wünsche sie haben. Dadurch schaffen wir ein faires und motivierendes Arbeitsumfeld. Die Auszeichnung bestätigt uns, diesen Weg auch in Zukunft konsequent fortzusetzen“, sagt Mathias Siebe, Personaldirektor Michelin Deutschland, Österreich und Schweiz.
(kle)