Laut einer von Goodyear in Auftrag gegebenen Studie hat die Mobilitätserhaltung der Fahrzeuge oberste Priorität im Tagesgeschäft von deutschen Flottenmanagern. Das Marktforschungsinstitut Dataforce hatte im Auftrag des Reifenherstellers Telefoninterviews mit mehr als 300 deutschen Flottenmanagern geführt, die einen Fuhrpark mit ziehenden Lkw ab 16 Tonnen betreiben.
Um zu verhindern, dass Fahrzeuge infolge von Pannen ausfallen, setzen fast alle Teilnehmer (93 Prozent) auf Fahrerschulungen. Sie lassen ihre Fahrzeuge darüber hinaus regelmäßig von einem Fachmann warten, entweder in einer eigenen Werkstatt (54 Prozent) oder im Rahmen eines externen Wartungsvertrags (58 Prozent). Überraschenderweise nutzen nicht einmal sechs von zehn Befragten (56 Prozent) zur Mobilitätserhaltung ihrer Fahrzeuge Telematik. Die Hälfte (50 Prozent) setzt wiederum ein Luftdruckkontrollsystem ein. „Obwohl die Relevanz einer mobilen Flotte mit möglichst geringen Ausfallzeiten erkannt wird, schöpfen deutsche Flottenmanager das Potential moderner Telematiksysteme mit Frühwarnfunktion noch nicht voll aus“, kommentiert Dieter Schölling, Director Commercial Tires D-A-CH bei Goodyear. 133 der 309 Teilnehmer nutzen noch keine Telematik, und fast 80 Prozent von ihnen (106 Teilnehmer) wollen in den nächsten zwölf Monaten auch kein System anschaffen – hierunter immerhin 40 Flotten mit 10 bis 19 Lkw und 11 Flotten mit 20 bis 49 Lkw. „Insbesondere kleinere Flotten könnten der kurzfristigen Finanzplanung Vorrang vor einer langfristigen Nutzenbetrachtung einräumen“, vermutet Schölling. „Andere wiederum könnten die technische Komplexität eines Systems scheuen“, so der Experte weiter.
Die Studie zeigt außerdem: Neben der Mobilitätserhaltung ist für die deutliche Mehrheit der deutschen Flottenmanager (54 Prozent) der Fahrermangel die aktuell größte Herausforderung. Auf Platz zwei, aber mit deutlichem Abstand (11 Prozent), steht die Kraftstoffverbrauchssenkung. 7 Prozent fühlen sich vom Wettbewerb aus Osteuropa bedroht, und 5 Prozent verweisen auf die Erfüllung zukünftiger Gesetzgebung und Verordnungen.
Lesen Sie Details in der Lkw & Bus-Beilage (10/17).
(kle)