Die Welt-Leitmesse Reifen 2012 hat wieder einmal sehr eindrucksvoll ihre führende Rolle in der globalen Reifenwelt bewiesen. Gleichzeitig konnte die Reifenmesse in allen Kategorien die Ergebnisse der Vorjahre toppen.
Mit 653 Ausstellern aus 44 Nationen wurde nicht nur die höchste Ausstelleranzahl, sondern gleichzeitig auch die stärkste internationale Beteiligung registriert. Dadurch konnte die diesjährige Messe das umfassendste Angebot melden. Nach vier Messetagen wurde ein weiterer Rekord gebrochen. Rund 19.000 Fachbesucher aus mehr als 130 Ländern bescherten der weltweit führenden Leitmesse für das Pneu-Business ein Besucherplus von über fünf Prozent.
Der hohe internationale Besucheranteil hat nach einer repräsentativen Besucherbefragung die Messe genutzt, um sich nicht nur über die Innovationen des Weltmarktes zu informieren, sondern um gleichzeitig aus dem Angebot zu ordern oder Abschlüsse konkret vorzubereiten. Das gaben über ein Drittel der Besucher an. 88 Prozent der Besucher zählten zum Kreis der Entscheider mit Einkaufs- und Beschaffungskompetenz in ihren Unternehmen.
Die 653 Aussteller aus 44 Nationen, darunter alle namhaften Reifenhersteller, zeigten sich gegen Messeschluss sehr zufrieden mit ihrer Messebilanz. „Die ‚Reifen Essen‘ ist für uns unverzichtbar, um am europäischen und weltweiten Marktgeschehen teilzuhaben“, betonten internationale Marktführer ebenso wie innovative Mittelständler und auch kleinere Unternehmen, die sich auf dem internationalen Parkett der ‚Reifen‘ mit guten Produkt-Ideen der Fach-Öffentlichkeit präsentierten.
In den Top-Noten, die Aussteller und Besucher der Messe erteilen, sieht der Essener Messechef Frank Thorwirth eine Bestätigung für die weltweit führende Stellung der „Reifen“, aber auch für die große Bedeutung von Messen generell im Marketingmix der Unternehmen: „Der Verlauf der ‚Reifen‘ hat eindrucksvoll gezeigt, dass der persönliche Kontakt, das Gespräch ‚face-to-face‘ auch in wirtschaftlich schwieriger werdenden Zeiten durch nichts zu ersetzen ist.“ Nur die Messe biete diese intensiven Möglichkeiten des Networking, des Kennenlernens, des direkten Austausches. „Die ‚Reifen‘ war auch wieder ein Familientreffen der Branche“, so der Vorsitzende der Geschäftsführung der Messe Essen. „In Essen ist sie zuhause.“
Dass sich die Branche in Essen nicht nur erneut sehr wohlgefühlt hat, sondern die Messe auch wieder nutzte, Impulse zu setzen, aktuelle Themen zu diskutieren und die Richtung für zukünftige Entwicklungen zu bestimmen, bestätigt Peter Hülzer, geschäftsführender Vorsitzender des Bundesverband Reifenhandel und Vulkaniseur-Handwerk (BRV): „Nach einem guten Geschäftsjahr 2011 verliefen die ersten fünf Monate des laufenden Jahres, besonders im Segment Nutzfahrzeugreifen, für den deutschen Reifenfachhandel eher enttäuschend. Nichtsdestotrotz war auf der ‚Reifen‘ eine wahre Aufbruchstimmung zu spüren.“
Auf der Messe habe man, so Hülzer, ein deutliches Interesse an Themen verzeichnet, die den Reifenspezialisten hohe Profilierungschancen gegenüber konkurrierenden Vertriebskanälen böten. Hülzer: „Über diese Themen haben sich die Besucher, insbesondere der Reifenfachhandel, auf der Messe intensiv informiert: über die sichere Montage der High-Tech-Reifen ‚Ultra-High-Performance‘ (UHP) und der Runflat-Reifen, mit denen man nach einer Reifenpanne noch weiterfahren kann, über das Reifenlabel für Neureifen und über Reifendruck-Kontrollsysteme. Insofern ist auch unser Fazit zur Rekord-Reifen rundum positiv.“
Gerade die zuletzt genannten Themen zeigen, wie innovativ die Reifenbranche ist. In zahlreichen Gesprächen am Messestand der AutoRäderReifen-Gummibereifung konnte sich die Redaktion davon überzeugen, dass sich die Unternehmer sehr ernsthafte Gedanken um zukünftige Dienstleistungen machen. Mittlerweile zeigt sich, dass innovative Unternehmer nicht nur in modernes technisches Equipment investieren, sondern auch in Schulungsmaßnahmen für Mitarbeiter. Modernes Equipment ist für die Reifenmontage der Zukunft gerade bei Ultra High Performance Reifen (UHP) und Runflat-Pneus unabdingbar. Modern bedeutet in diesem Zusammenhang aber auf jeden Fall, dass die entsprechenden Montagemaschinen das anerkannte wdk-Zertifikat besitzen. Gleichzeitig sollten die Monteure an den entsprechenden wdk-Schulungen teilnehmen. Die Kampagne zur „Sicheren Montage von UHP- und Runflat-Reifen“ zeigt sehr eindrucksvoll, dass sich hier wichtige Marktsegmente mit zukunftsorientierten Renditen eröffnen.
Durch den gestiegenen Absatz von UHP- und Runflat-Reifen und die positiven Wachstums-prognosen in diesem Sektor für 2012 gewinnt die sichere Reifenmontage bei diesen Produkten weiter an Relevanz. Der Marktanteil ist in 2011 von 24,8 Prozent im Vorjahr auf 28,6 Prozent gestiegen. Laut Prognose wird der Marktanteil in diesem Jahr weiter wachsen, auf mindestens 29 Prozent. Damit ist fast jeder dritte verkaufte Pkw-Reifen, der im Reifenersatzgeschäft in Deutschland montiert wird, ein UHP- oder Runflat-Reifen.
Deshalb plädiert der BRV, dass sich die Reifenmontagebetriebe auf die wachsende Nachfrage einstellen. Und die entsprechende Qualifikation nach wdk-Standard im Umgang mit den UHP- und Runflat-Reifen anstreben. Denn die Konkurrenz in der Reifenbranche ist groß und wer unter allen Anbietern wettbewerbsfähig bleiben möchte, muss sich den Marktanforderungen anpassen. Bei der Montage und Demontage von UHP- und Runflat-Reifen kommt es auf die fachgerechte Bedienung der Maschinen an. Durch den falschen Umgang bei der Montage oder Demontage der sonst sichereren Premium-Standardreifen kann es für den Autofahrer gefährlich werden. Daher sollte man darauf achten, den Wechsel oder Austausch ausschließlich vom qualifizierten Profi in einer zertifizierten Werkstatt durchführen zu lassen.
Die wdk-Zertifizierung zur sicheren Reifenmontage von UHP- und Runflat-Reifen bietet daher einen Wettbewerbsvorteil, denn sie steht für Qualität und Sicherheit. Das wdk-Zertifikat zeigt dem Verbraucher auf den ersten Blick, dass der Betrieb die Voraussetzungen für eine fachgerechte, qualifizierte Montage erfüllt. Der BRV hat auf der Reifenmesse den 1.000. zertifizierten Betrieb des Reifenfachhandels ausgezeichnet. Das Verbands-Mitglied Reifen-Hobby-Depta aus Mayen gehört nun zu den besonders qualitätsorientierten Reifenfachbetrieben.
Eine weitere Herausforderung stellt das Reifenlabel dar, das am 1. November eingeführt wird. Auf der Reifenmesse waren bereits die ersten Reifenhersteller mit gelabelten Reifen unterwegs.
Lesen Sie Details zu den "Labelkönigen" in der Juli-Ausgabe von AutoRäderReifen-Gummibereifung.
(oth/kle)
