Die Jahrespressekonferenz des Zentralverbands Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe präsentierte die Ergebnisse des Autojahres 2023. Zudem gaben sie einen Ausblick auf das laufende Jahr und stellten die Ergebnisse einer aktuellen Blitzumfrage vor, die auch auf wichtige Standortfaktoren für die Arbeit von Autohäusern und Werkstätten abzielt.
Arne Joswig begründet den steigenden Umsatz im Kraftfahrzeuggewerbe mit folgenden Worten: „Im Fahrzeugverkauf liegt das an höheren Stückzahlen, verbunden mit höheren Preisen.“ Die Verfügbarkeit von Neufahrzeugen habe sich verbessert. Die gestiegenen Zulassungszahlen seien jedoch zu einem großen Teil dem Abbau des Lieferrückstands aus 2022 geschuldet. Die Werkstätten konnten laut ZDK eine hohe Auslastung vorweisen, insbesondere die Reparaturkosten haben angezogen.
Rückgang Fahrzeug-Neubestellungen
„Was wir jedoch im vergangenen Jahr fast durchgehend beobachten mussten, war ein deutlicher Rückgang der Fahrzeug-Neubestellungen insbesondere bei den Privatkunden. Und die Schockwellen, ausgelöst durch den Mitte Dezember plötzlich gestoppten Umweltbonus, werden wir in diesem Jahr bei der Elektromobilität ebenso deutlich spüren wie die große Auftragslücke aus dem Vorjahr“, so Joswig. Hierzu greift das ZDK auf die Ergebnisse einer aktuellen Blitzumfrage zurück. Diese wurde zwischen dem 5. und 11. Februar 2024 durchgeführt. 345 Autohäuser und 347 Kfz-Werkstätten haben teilgenommen.
Den Ergebnissen der Umfrage zufolge lag bei den befragten Autohäusern die Anzahl der Bestellungen von rein batterieelektrischen Pkw sowohl bei den privaten als auch den gewerblichen Kunden durchschnittlich um jeweils rund 50 Prozent unter dem Wert vom Januar 2023. Bei Plug-in-Hybriden waren in beiden Segmenten rund 43 Prozent weniger Bestellungen zu verzeichnen. Bei Benzin- und Dieselfahrzeugen hingegen gab es mit plus 11 Prozent erwarteter Aufträge bei den privaten und plus 8 Prozent bei den gewerblichen Kunden einen leicht positiven Trend.
Sorgenkind E-Mobilität
Mit Blick auf die Elektromobilität sind die Aussichten für das laufende Jahr weniger optimistisch, so das Umfrageergebnis. Demzufolge schätzen 91 Prozent der befragten Autohäuser die zu erwartende Lage bei den privaten Auftragseingängen für batterieelektrische Fahrzeuge als „sehr schlecht“ (55 Prozent) oder „schlecht“ (36 Prozent) ein. Bei gewerblichen Kunden liegt dieser Wert mit 83 Prozent etwas niedriger. Hier sagen jeweils 41 Prozent „sehr schlecht“ und 42 Prozent „schlecht“.
„Wir brauchen einen klaren Plan für den weiteren Hochlauf der E-Mobilität, mit stabilen und berechenbaren Rahmenbedingungen, gerade auch bei den Steuern. Sonst wird das anvisierte Ziel von 15 Millionen E-Fahrzeugen bis 2030 nicht zu erreichen sein“, schließt Joswig das Thema ab.
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