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ADAC Winter-Reifen-Test Ulrichen CH_12.-15.Jan.2014

Reifenhandel

ADAC Winterreifentest: Michelin Alpin 5 verliert Anschluss

Der ADAC-Reifentest ist ein wesentlicher Faktor im Reifenbusiness. Die diesjährige Winter-Ausgabe weist nur wenige Überraschungen auf – der Continental WinterContact TS 850 gewinnt in der wichtigen Dimension 205/55 R16 H. In eben dieser Größe liefert ein anderes Profil aus dem Premium-Segment ein beinahe desaströses Ergebnis in einer sicherheitsrelevanten Disziplin: Der Michelin Alpin 5 wird folglich mit einer noch befriedigenden Endnote abgestraft.

Der ADAC-Reifentest ist ein wesentlicher Faktor im Reifenbusiness. Die diesjährige Winter-Ausgabe weist nur wenige Überraschungen auf – der Continental WinterContact TS 850 gewinnt in der wichtigen Dimension 205/55 R16 H. In eben dieser Größe liefert ein anderes Profil aus dem Premium-Segment ein beinahe desaströses Ergebnis in einer sicherheitsrelevanten Disziplin: Der Michelin Alpin 5 wird folglich mit einer noch befriedigenden Endnote abgestraft.

Die zwei für die Redaktion nennenswerten Auffälligkeiten des aktuellen ADAC-Winterreifentests 2015 betreffen jeweils die Größe 205/55 R16. Der Yokohama W.drive V905 landet mit einem guten Gesamturteil auf dem zweiten Platz. Ob dies als einmaliger Ausschlag nach oben zu werten ist, müssen die nächsten Jahre zeigen – ein Achtungserfolg für die Japaner ist es allemal. Die zweite Auffälligkeit allerdings lässt schon erahnen, dass ein Riese der Branche offenbar den Anschluss an die Produktspitze zu verlieren droht. Der Michelin Alpin 5 landet als preisintensives Produkt in einer Gesellschaft, die seinem Anspruch absolut nicht gerecht wird. Die von den Michelin-Verantwortlichen so oft propagierte „Balance of Performance“ wird durch die vom ADAC ermittelten Werte nicht mehr dokumentiert. Bestleistungen in Disziplinen wie Nässe- und Schnee-Performance stehen für dieses Preissegment fast schon desaströse Leistungen auf trockener Fahrbahn gegenüber. Zudem können die vom ADAC festgestellten Verbrauchs- und Verschleißwerte mit dem Testsieger Continental WinterContact TSW850 nicht annähernd mithalten. Die Balance scheint verloren gegangen zu sein. Der vermeintliche Premium-Pneu wird gar hinter einem Testkandidaten wie dem Barum Polaris 3 eingeordnet.

Der Continental WinterContact TS 850 wird als erneut erstplazierter Reifen mit der Gesamtnote „gut“ ausgezeichnet. Ein „sehr gut“ wurde vom ADAC erwartungsgemäß nicht vergeben. Der Conti erhält Bestnoten auf Nässe, Schnee und beim Verschleiß. Er wird insgesamt als sehr ausgewogen beurteilt. Herausgehoben werden darüber hinaus seine Fähigkeiten auf trockener Fahrbahn sowie der „geringe Verbrauch“. An zweiter Position findet sich überraschenderweise der „gute“ Yokohama W.drive V905. Dieser punktet als „sehr ausgewogener Reifen“ mit einer Bestnote auf trockener Fahrbahn. Noch gut wird er vom ADAC auf nasser und verschneiter Fahrbahn empfunden.

Das Bewertungsspektrum „befriedigend“ führt in der Größe 205/55 R16 der Goodyear Ultra Grip 9 an. Aus dem Test der kleineren 14 Zoll-Größe geht der Ultra Grip 9 als Sieger hervor. In der 205er Größe werden seine Leistungen auf Schnee und beim Verbrauch in besonderer Weise gewürdigt. Etwas schwächer allerdings soll er auf trockener Fahrbahn sein. Der Nokian WR D3 sichert sich den vierten Platz. „Bestnote auf Schnee, gut auch auf trockener Fahrbahn“, heißt es. Es folgen gleich drei Reifen mit einem glatten „befriedigend“: Der Bridgestone Blizzak LM001, der Falken Eurowinter HS449 und der Vredestein Snowtrac 5. Der Bridgestone zeige sich besonders gut auf Schnee, aber auch gut auf trockener und nasser Fahrbahn. Die Marke Falken stabilisiert sich im oberen Mittelfeld mit dem Eurowinter HS449 dank guter Eindrücke auf trockener Fahrbahn. Als relativ hoch aber erscheinen der Verbrauch und der Verschleiß in der Negativliste. Der Vredestein Snowtrac 5 erhält die Bestnote auf Eis, ist laut ADAC gut auf Schnee und auf trockener Piste – allerdings wohl schwach auf Nässe und in der Disziplin Verschleiß.

Ebenfalls „befriedigend“ sind der Firestone Winterhawk 3 („geringer Spritverbrauch und Verschleiß, relativ schwach auf Nässe“) und der in seinen Kernkompetenzen sehr ähnlich beurteilte Fulda Kristall Control HP. Es reihen sich danach der Barum Polaris 3 („Bestnote auf Schnee, relativ schwach auf trockener und nasser Fahrbahn“), der BF Goodrich g-Force Winter („Bestnote Verschleiß, relativ schwach auf Nässe“), der Michelin Alpin 5 („Bestnote auf Nässe und Schnee, relativ schwach auf trockener Fahrbahn“), der Sava Eskimo HP („recht gut auf Schnee, relativ schwach auf Nässe“) und der Semperit Speed-Grip 2 („Bestnote auf Schnee, gut auch auf Nässe, relativ schwach aber auf trockener Fahrbahn“) ein.

Soeben noch befriedigend sind nach Aussage der ADAC der Kumho WinterCraft WP51 und der Viking Snow Tech II („relativ schwach auf nasser und trockener Strecke“) sowie der Kleber Krisalp HP2 mit „Schwächen auf Nässe“ und der Toyo Snowprox S953 mit „Schwächen auf Nässe, Schnee und Eis“. Komplett durch fällt im ADAC-Test der „mangelhafte“ Avon Ice Touring ST: die mangelhaften Eindrücke auf Nässe und die Schwächen auf Schnee und Eis dürfen als Warnung an den Endverbraucher verstanden werden.

Auch die 16 Winterreifen für Kleinwagen in der Dimension 165/70 R 14 T wurden in den oben genannten Parametern getestet. Große Überraschungen gibt es bei den 165er Testkandidaten nicht. Widererwartend wird als beste Note „gut“ vergeben – genaugenommen dreimal – das breite Mittelfeld setzt sich aus neun mit „befriedigend“ bewerteten Reifen zusammen. Als einziger Reifen erhält der Matador MP54 Sibir Snow ein „ausreichend“, drei weitere Gummis schneiden „mangelhaft“ ab.

Der im letzten Jahr eingeführte Goodyear UltraGrip 9 sichert sich in der 165er Dimension den Testsieg. Laut den Reifentestern handelt es sich bei diesem Reifen um einen sehr ausgewogenen Winterreifen, der die Bestnote auf Nässe erhält. Auch sei er relativ gut auf Schnee und habe einen geringen Spritverbrauch. Er wird mit der Schulnote „gut“ benotet, ebenso wie der Michelin Alpin A4, der mit „Bestnoten auf trockener Fahrbahn und beim Verschleiß“ punkten kann, sowie der Dunlop Winter Response 2 auf Platz drei. Die Goodyear-Zweitmarke erhält von den ADAC-Testern gleich dreimal die Bestnote: auf Schnee, Eis sowie beim Spritverbrauch.

Das Mittelfeld wird von dem Fulda Kristall Montero 3 angeführt. Auch wenn er in keiner Disziplin die Bestnote erhält, so ist er nach Aussage der Tester besonders gut auf Schnee und auch gut auf trockener Fahrbahn. Im Vergleich zu den Besten sei er jedoch etwas schwächer auf Nässe. Es folgt mit der „Bestnote auf Schnee“ der Bridgestone Blizzak LM 001 und der Continental WinterContact TS 850 mit „Bestnoten auf Trocken und Schnee“, der allerdings in der 205er Dimension als Testsieger folglich besser abschneidet. Mit der „Bestnote auf Eis“ landet der Falken Eurowinter HS449 ebenfalls im breiten Mittelfeld, gefolgt vom Uniroyal MS Plus 77 („gut auf Schnee“), Pirelli Winter Snowcontrol S3 („Bestnote auf Eis“) und dem Semperit Master-Grip 2 („gut auf Schnee“). Mit zwar einer „guten“ Performance auf trockener Fahrbahn, jedoch „etwas schwächer auf Nässe und Eis“ befindet sich der Barum Polaris 3 ebenfalls noch unter den „befriedigend“-bewerteten Reifen, der Firestone Winterhawk 3 schafft es gerade ebenso noch in diese Klasse. Er soll zwar einen geringen Spritverbrauch haben sowie gut auf trockener Fahrbahn und Schnee sein und erzielt laut Testergebnis sogar die Bestnote beim Verschleiß, doch sei er relativ schwach auf Nässe. Mit einer laut Testresultat relativ schwachen Performance auf Nässe verpasst der Matador MP54 Sibir Snow knapp die Bewertung „befriedigend“.

Mit dem Aeolus Snowace AW02 und dem Linglong Green-Max Winter HP sind zwei Reifen aus chinesischer Produktion „mangelhaft“. Beide schneiden nach Aussage der Testverantwortlichen mangelhaft auf Nässe ab und auch auf trockener Fahrbahn scheinen sie die Tester nicht überzeugen zu können. Dem Mentor M200, eine Marke der Cooper Tire & Rubber Company, nützt offenbar auch seine „Bestnote beim Verschleiß“ nichts. Er wird von den ADAC-Reifentestern mit „mangelhaft“ bewertet, vor allem in der Nässe-Disziplin, und auch sei er schwach auf Schnee und Eis und zudem relativ laut.

Weitere Testergebnisse finden Sie in unserer Testdatenbank.

(kle/akl)

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