Argentinische Reifenhersteller behaupten sich trotz der generellen Wirtschaftskrise des Landes beachtlich: Der Exportanteil der Produktion richtet das Ergebnis. Nach der drastischen Abwertung des argentinischen Peso zogen die Exporte noch einmal kräftig an. Der Inlandsmarkt schrumpfte zwar um 40 bis 50 Prozent, doch die ehemals hohen Importe werden durch lokale Produkte substituiert.
Nach der Abwanderung von Goodyear sind in Argentinien noch drei große Reifenhersteller aktiv. Fate, Pirelli und Bridgestone (Firestone) kommen nach Angaben des Informationsdienstes Tedencias Economicas auf jeweils 20 Prozent des Marktes. Der Rest wird von den Unternehmen Goodyear und Michelin sowie von den Direktimporteuren versorgt. Goodyear beliefert den argentinischen Markt seit 2000 von Brasiien aus. Die lokale Reifenproduktion entfällt zu 75 bis 80 Prozent auf Gürtelreifen. Das technologische Niveau von Pkw-Reifen ist nach Expertenansicht besser entwickelt als bei der Produktion von Neureifen für schwere Nutzfahrzeuge. Deshalb will das Unternehmen Fate (Aluar-Gruppe), das eng mit der Continental AG zusammenarbeitet, jetzt 25 Millionen US-Dollar in die Erweiterung der Produktion von Gürtelreifen für schwere Nutzfahrzeuge stecken. Pirelli will 12 Millionen US-Dollar in die Erweiterung senes Werkes in Merlo (Provinz) Buenos Aires) investieren. Das Unternehmen setzt bereits 70 Prozent seiner Produktion im Export ab. (mu)