Der Bundesverband Reifenhandel und Vulkaniseur-Handwerk e.V. (BRV) geht in den kommenden Monaten von Preissteigerungen von bis zu 25 Prozent bei Pkw-, Motorrad- und Nutzfahrzeugreifen aus. Laut Angaben des Verbandes liegen diese in der Verteuerung von Naturkautschuk, der aktuellen Ölpreissteigerung und der generell problematischen Verfügbarkeit der Materialien begründet. Die anhaltenden Überschwemmungen in den kautschukproduzierenden Ländern wie Indonesien, Thailand und Malaysia schränken laut den BRV-Verantwortlichen die Erntemengen stark ein.
Gleichzeitig aber steige die Nachfrage nach dem Rohstoff. China und Indien benötigen bereits ein Drittel des Weltkautschukaufkommens. Eine Vielzahl nach Europa exportierender asiatischer Reifenhersteller haben gegenüber dem deutschen Reifenfachhandel bereits eine deutliche Reduzierung der in der Vergangenheit gelieferten Volumen angekündigt, da sich in deren Heimatregionen eigene große Märkte erschließen. Anders als in früheren Jahren wird der Reifenfachhandel die von den Reifenherstellern Anfang 2011 schon realisierten und die für den weiteren Verlauf des Jahres angekündigten Preissteigerungen 1:1 an den privaten wie auch gewerblichen Verbraucher weiter geben müssen, so Peter Hülzer, geschäftsführender Vorsitzender des BRV. Die Reifenfachhandelsbranche steht extrem im Wettbewerb. Dass der Handel Preiserhöhungen dieses Ausmaßes durch Margenverzicht abpuffert, ist betriebswirtschaftlich nicht zu verantworten und deshalb völlig ausgeschlossen! Unabhängig davon zeichne sich wegen der längeren Lieferzeiten für Rohstoffe und einer Beschränkung der ursprünglich vereinbarten Liefermengen für das Gesamtjahr 2011 eine deutliche Warenverknappung über alle Reifensegmente ab. Der Reifenexperte empfiehlt jedem privaten und gewerblichen Verbraucher, seinen Bedarf möglichst umgehend mit dem Reifenfachhändler seines Vertrauens zu erörtern und Reifen zu ordern, bevor die reduzierten Angebotsmengen zu geräumten Lägern führen.