Mit welcher Strategie sollte der freie Reifenfachhandel der zunehmend schwierigeren Marktsituation begegnen? Die Einkaufsgesellschaft Freier Reifenfachhändler (EFR) sieht Chancen in qualifizierter Dienstleistungsorientierung und verstärkter Internetkommunikation. Die EFR-Gesellschafter informierten sich im Juni auf ihrer Gesellschafterversammlung und bestätigten die bisherigen Beiratsmitglieder für eine weitere Amtsperiode.
Fast 70 Prozent der Gesellschafter waren der Einladung zur 18. Gesellschafterversammlung am 15. Juni in Wiesbaden gefolgt. Neben einem Rückblick auf ein trotz rückläufiger Märkte erfolgreiches Jahr 2012 stand die konkrete Bewältigung kommender Herausforderungen für den Reifenfachhandel im Fokus der Tagung. In seinem einleitenden Bericht unterstrich der bisherige Vorsitzende des EFR-Beirats, Dietmar Rose, dass sich das Marktumfeld in den vergangenen zwei Jahren keineswegs zugunsten der Reifenvermarktung verändert hat. Konsumzurückhaltung und ein schleichender Rückgang der automobilen Affinität insbesondere bei der jungen Generation einerseits sowie der Kapazitätsausbau der Reifenindustrie als auch verstärkte Reifen-Aktivitäten anderer Marktteilnehmer wie B2C-Portale und Autohäuser lassen laut Rose weiterhin sinkende Produktroherträge erwarten. Der Fachhandel hat nach Meinung des Inhabers der Firma Reifen Seyfert in Bochum aber durchaus seine Existenzberechtigung. Dies allerdings nur, wenn er hart dafür arbeite, das Prädikat „Fachhandel“ durch Kompetenz und Dienstleistungsangebote in den Augen der Konsumenten zu erhalten. Auch sei es stärker als in der Vergangenheit erforderlich, diese Kompetenz und diese Angebote über die gar nicht mehr so „neuen Medien“ anzupreisen.
Auch EFR-Geschäftsführer Jochen Gehrke griff das Thema Dienstleistungen auf:„Wenn Produktroherträge sinken, können wir nicht die Hände in den Schoß legen. Dann kommt es darauf an, unser Dienstleistungsspektrum auszubauen und dieses auch qualitativ hochwertig zu positionieren. Nur so hat der Fachhandel das Recht und die Chance, für diese Dienstleistungen angemessene Preise zu verlangen.“ Der Geschäftsführer listete Dienstleistungs-Angebote der Kooperations-Geschäftsstelle wie Kundenersatzfahrzeuge oder Reifenversicherungen auf. Entscheidend sei jedoch stets die Qualität der Dienstleistungserbringung. Eine besondere Herausforderung für den Fachhandel sieht Gehrke in der verpflichtenden Einführung von Reifendruckkontrollsystemen (RDKS). Hier sieht die Geschäftsleitung eine gute Möglichkeit, sich als Fachbetrieb weiter zu profilieren, wenn die damit einhergehenden Prozessveränderungen rechtzeitig vor Ort angegangen werden.
Lesen Sie eine ausführliche Berichterstattung in der September-Ausgabe der Reifenzeitung AutoRäderReifen-Gummibereifung.
(kle)