Jan von Handorff ist am 20. Mai dieses Jahres auf der B214 unterwegs, als er bei Harpendorf im niedersächsischen Landkreis Vechta eine Colaflasche und Erde auf der Fahrbahn entdeckt. Sein Instinkt alarmiert ihn sofort, dass hier etwas nicht stimmt und nach kurzer Suche entdeckt er in einem schwer einsehbaren Graben einen Verletzten, der aus seinem Auto geschleudert worden war. Der Speditionskaufmann leitet sofort erste Hilfsmaßnahmen ein. Für sein engagiertes Handeln küren Goodyear und der Automobilclub von Deutschland (AvD) ihn zum „Held der Straße“ des Monats Juli.
„Mein Instinkt sagte mir sofort, dass hier irgendwas nicht zusammenpasste“, erinnert sich der 26-Jährige. „Das in einem tiefen Graben liegende Fahrzeug war gar nicht so leicht zu entdecken, denn Bremsspuren oder vergleichbare Hinweise waren auf der Straße nicht zu sehen.“ Als er etwa zehn Meter neben dem stark beschädigten Twingo auch noch einen schwer verletzten jungen Mann liegen sieht, handelte er sofort. Augenscheinlich ist dieser nicht angeschnallt gewesen und folglich beim Crash aus dem Wagen geschleudert worden. „Dem 21-Jährigen lief Blut aus dem Mund und der Bauch war stark geschwollen. Zudem lag er ganz verdreht in einer Matschpfütze und drohte auszukühlen“, beschreibt von Handorff die Situation. „Nach einigen wenigen Worten war der Fahrer auch nicht mehr ansprechbar.“ Als Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Damme handelt der Ersthelfer sofort und übernimmt die Koordination der Rettungsmaßnahmen, auch wenn er selbst mit Verkehrsunfällen bislang eher wenig zu tun hatte. Zunächst hält Jan von Handorff zwei weitere Autofahrer an, die sich zusammen mit seiner Frau um den Verletzten kümmern. Der Speditionskaufmann selbst verständigt den Notruf und übernimmt die wichtige Aufgabe, die Unfallstelle, an der mittlerweile mehrere Fahrzeuge stehen, abzusichern. Wenig später treffen die Polizei und ein Rettungswagen ein und übernehmen die weitere Versorgung des Unfallopfers.
(akl)