Michelin ergänzt seine Enduro-Reifenpalette mit dem Anakee Wild, einem Stollenreifen für Fernreisende. Sein definierter Einsatzbereich ist je zur Hälfte Straße und Gelände. Wir haben ihn bei der Präsentation sowohl auf Asphalt als auch abseits befestigter Straßen ausprobiert.
Viele nennen die Reiseenduro BMW R 1200 GS eine „eierlegende Wollmilchsau“, weil sie sowohl auf der Straße als auch in unwegsamem Gelände sehr gut funktioniert. Das ist wohl auch der Grund, warum BMW diese Maschine verkauft wie geschnitten Brot. Sie ist mit Abstand das meist verkaufte Zweirad der Bayern und hat ein eigenes Zweiradsegment begründet, in der mit Triumph, Ducati und KTM wichtige europäische Marken vertreten sind – die großen Japaner wie Honda, Yamaha und Suzuki haben hier ebenfalls was zu bieten. Da gibt es also eine Menge Motorräder zu besohlen, weshalb Michelin in diesem Segment schon immer gut vertreten war. Nach Information von Michelin-Pressemann Romain Demant ist der wichtigste OE-Reifen für die GS der Anakee III. Dessen Einsatzbereich definiert Michelin mit 90 Prozent Straße und zehn Prozent Gelände. Wer nur auf der Straße unterwegs ist, was bei vielen Großenduro-Fahren der Fall ist, dem bietet Michelin den Pilot Road 4 Trail. Für Fahrten abseits befestigter Straßen taugte aus dem Michelin-Sortiment der Anakee 2 (70 Prozent Straße/30 Prozent Gelände) noch am besten.
Eine „eierlegende Wollmichsau“ unter den Enduroreifen, der Straße und Gelände gleich gut beherrscht, suchte man bei den Franzosen bisher vergebens. Hier griffen Fernreisende oft zum Conti TKC 80, dem Metzeler Karoo oder vielleicht dem Heidenau K60. Seit diesem Jahr gibt es mit den neuen Michelin Anakee Wild eine weitere Alternative. Gestartet wurde zunächst mit vier Dimensionen, also je zwei Vorder- und Hinterradreifen, mit denen Großenduros wie eben die R 1200 GS und Tiger Explorer, aber auch deren kleinere 800er-Schwestern besohlt werden können. Besitzer der brandneuen Honda Africa Twin müssen sich noch bis Jahresende gedulden, dann hat Michelin auch für sie den passenden Anakee Wild im Portfolio (siehe auch Kasten).
„Wir wollten nicht einfach einen weiteren Enduroreifen bauen, sondern einen besonders guten“, sagte Achim Penisch, der seit 20 Jahre bei Michelin ist und dort in der Produkttechnik für Motorradreifen maßgeblich mitarbeitet, bei der Vorstellung des neuen Reifen im österreichischen Fahrtechnikzentrum in Saalfelden. Ins Lastenheft schrieben sie dem Neuen deshalb folgende wichtigen Eigenschaften: eine ausgewogene Balance zwischen vorne und hinten, ein verlässliches Fahrverhalten auf der Straße (dazu gehören hohe Zielgenauigkeit und gute Nassgrip), ebenso aber auch eine tadellose Traktion im Gelände sowie eine Gummimischung, die nicht zu schnell verschleißt. Schließlich fahren fernreisende auf ihren Touren oft tausende von Kilometer und wollen dabei nicht unbedingt unterwegs die Reifen wechseln.
Lesen Sie den kompletten Artikel in der Mai-Ausgabe des Reifenfachmagazins Auto Räder Reifen - Gummibereifung.
(mh)