Der Reifenhersteller Michelin hat am Standort Karlsruhe zwei neue Anlagen für die elektrische Reifenvulkanisation in Betrieb genommen. Die Vulkanisation ist der letzte Schritt in der Reifenfertigung, durch sie erhält der Pneu seine endgültige Festigkeit und Form. „Mit den neuen Anlagen erfüllt Michelin seinen hohen Anspruch an die nachhaltige und energiesparende Reifenproduktion", sagt Bernd Lanius, Direktor des Michelin Werks Karlsruhe.
Mit den Investitionen in Karlsruhe unterstreicht Michelin sein Bekenntnis zu dem traditionsreichen Standort. In der rund eineinhalbjährigen Umbauphase wurde der Gebäudekomplex zur Elektrokochung um knapp zehn Meter verbreitert. „Unsere Vision für das Werk Karlsruhe sieht vor, bis 2020 alle Reifen rein elektrisch zu kochen – derzeit liegen wir bei 80 Prozent", erläutert Werkdirektor Lanius. Michelin arbeitet in Karlsruhe bereits seit 30 Jahren mit der elektrischen Reifenvulkanisation: Am 27. Mai 1986 entstand mit einem Lkw-Reifen der Dimension 11 R 22.5 XZA TL der erste Pneu in einer Elektropresse in Karlsruhe. Im Gegensatz zur herkömmlichen Dampfkochung kommt die Technologie vollkommen ohne Wasser aus. Zusammen mit der Ionisationsanlage, die für die Vulkanisation als Luftfilterung dient, erlaubt die Elektrokochung eine umweltschonendere Produktion. Das Karlsruher Werk nutzt das energieeffiziente Verfahren für rund 80 Prozent seiner Reifenproduktion. Zusammen mit dem Einsatz von Fernwärme für die Heizung reduziert der Standort so die CO2-Emissionen um 9.500 Tonnen pro Jahr. Der Standort ist seit 2012 nach ISO 50001 zertifiziert. Die Norm stellt sicher, dass die Energieeffizienz und die Energieflüsse ständig verbessert werden, und geht deutlich über die Anforderungen der Norm ISO 14001 hinaus.
(kle)