Obwohl in der Reifenentwicklung schon sehr viele Schritte über Computersimulationen abgewickelt werden, gibt es nach Aussage von Continental keinen gleichwertigen Ersatz für die Messdaten von den Versuchsstrecken und die Beurteilungen der Testfahrer mit ihrer langjährigen Erfahrung. Materialtests im Labor und zahlreiche Simulationen können zwar vielversprechende Hinweise auf die Praxistauglichkeit geben, doch erst auf der Strecke würde sich zeigen, was die neuen Ideen wert sind. Im Wesentlichen finden die Reifentests von Continental auf dem Contidrom statt.
Die konzerneigene Teststrecke liegt in Jeversen, einem kleinen Ort nördlich von Hannover. Sie wurde bereits 1967 in Betrieb genommen und seit dem kontinuierlich modernisiert. Das nahe der kanadischen Grenze gelegenen Gelände in Brimley gehört seit 1998 zu Continental und bietet auf 218 Hektar Gesamtfläche auch Strecken für die Erprobung von Winterreifen. Die Teststrecke in Uvalde wurde 1959 von General Tire gebaut. 1997 baute Continental auf dem gut 2.000 Hektar großen Areal die wesentlichen Nassgriffstrecken des Contidroms im Sinne der Vergleichbarkeit von Testergebnissen mit denselben Materialien wie auf dem Contidrom nach, wo wegen des ganzjährig milden Klimas ausschließlich Sommerreifen erprobt werden. In Skandinavien dreht sich alles um die Entwicklung von Winterreifen. Jokkmokk liegt im nördlichen Lappland, rund zehn Kilometer nördlich des Polarkreises. Nur 150 Kilometer nordöstlich davon liegt Arvidsjaur. Beide Gelände verfügen über verschiedene Strecken für Fahrversuche auf Eis und Schnee. Außerhalb von Europa und den USA nutzt Continental weitere Teststrecken in Südafrika, China, Indien, Japan und Neuseeland, die nur bei Bedarf angemietet werden. In Europa zählen beispielsweise der Nürburgring in Deutschland und die Teststrecke im süditalienischen Nardo dazu, auf denen regelmäßig Hochgeschwindigkeitsreifen erprobt werden.