Ausgezeichnet wurde der erfolgreiche Know-how-Transfer aus der Biotechnologie-Forschung in die wirtschaftliche Anwendung. Mit Hilfe einer in Münster entwickelten Biotechnologie verkürzen die Wissenschaftler eigenen Angaben zufolge die Zeitspanne, die benötigt wird, um eine ertragreiche und damit industriell nutzbare Löwenzahnpflanze zu züchten. Der Transferpreis der Universität Münster ist mit 10.000 EUR dotiert. Das Preisgeld wird für die Arbeit des Botanischen Gartens der Universität Münster gespendet, wo die Aufzucht der ersten Löwenzahnpflanzen für die Forschung am Löwenzahnkautschuk begann. Noch in diesem Jahr plant das Technologieunternehmen die Eröffnung eines eigenen Taraxagum-Forschungslabors in Anklam, Mecklenburg-Vorpommern.
Lokal gewonnener Kautschuk wird laut den Conti-Verantwortlichen lange Transportwege und so Kohlendioxidemissionen einsparen. Continental erwartet frühestens in fünf Jahren die Serienreife des Löwenzahnreifens. Der Milchsaft des russischen Löwenzahns enthält hochmolekularen Kautschuk, also lange Ketten aus Kautschuk-Molekülen, die für viele Gummiprodukte ein wichtiger Rohstoff sind. Versuche, diesen Rohstoff zu nutzen, waren in der Vergangenheit jedoch wenig erfolgreich. Der Reifenhersteller Continental stellte nun aber bereits Prototypen von Lkw und Pkw-Reifen aus Löwenzahnkautschuk her. Derzeit investiert Continental 35 Millionen Euro in ein Forschungslabor für Löwenzahnkautschuk in Mecklenburg-Vorpommern, unterstützt vom dortigen Wirtschaftsministerium. (kle)
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