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Reifenindustrie

Bridgestone entwickelt Reifen aus Guayule-Naturkautschuk

Bridgestone macht eigenen Angaben zufolge den nächsten Schritt zu einer nachhaltigen Reifenproduktion: Das Unternehmen hat offenbar den ersten Pkw-Reifen produziert, bei dem der Naturkautschukanteil zu 100 Prozent durch natürliches Gummi der Guayule ersetzt werden konnte. Das Unternehmen arbeitet daran, einen Ersatz für den, für die Reifenherstellung derzeit noch unerlässlichen Kautschukbaum (Hevea brasiliensis) zu finden, um den Gefahren von Monokulturen in den Anbaugebieten Südostasiens entgegenzuwirken.

In der Reifenproduktion werden laut Expertenangaben rund 90 Prozent des Kautschuk-Bedarfs derzeit vom Baum Hevea brasiliensis gedeckt. Dieser ist hauptsächlich in den tropischen Regionen Südostasiens beheimatet. Mit der Guayule-Pflanze will dem japanischen Hersteller nun der Durchbruch hinsichtlich einer nachhaltigen Alternativen für die Reifenproduktion gelungen sein. Der Guayule-Strauch wächst in Wüstengebieten Mexikos sowie in den US-Staaten Texas und New Mexico. Der Kautschuk findet sich in den Wurzeln und Stängeln der Pflanze und ist mit dem des Kautschuk-Baumes in Qualität und Beschaffenheit vergleichbar. Die Guayule benötigt hierbei laut den Bridgestone-Verantwortlichen nur wenig Wasser und macht keiner anderen Pflanzengattung den Lebensraum streitig. Durch den vermehrten Einsatz des Guayule Kautschuks in der Reifenproduktion werde ein wesentlicher Beitrag zur Entlastung der bisher genutzten Rohstoffquellen geleistet.

Im September 2013 eröffnete Bridgestone auf einer 114 Hektar großen landwirtschaftlichen Fläche in Eloy, Arizona, USA, zu Forschungszwecken eine Farm, wo Anbau und Zucht der Guayule-Pflanze untersucht werden. Bereits ein Jahr später wurde das Biorubber Process Research Center (BPRC) im nahgelegenen Mesa in Betrieb genommen. Hier können alle Prozesse durchgeführt werden, die für den Einsatz von Guayule-Kautschuk in Reifen nötig sind – angefangen bei Forschung und Entwicklung bis hin zur Produktion. Auf Grundlage der Ergebnisse aus den USA konnte das Unternehmen eigenen Angaben zufolge bereits im Sommer dieses Jahres in Rom einen Reifen herstellen, bei dem alle wichtigen Naturkautschuk-Komponenten aus Guayule-Kautschuk bestehen – unter anderem die Lauffläche, die Seitenwände und die Kernreiter. In Zukunft will sich Bridgestone insbesondere auf die Optimierung der Ernte und die Forschung am Ausbau der Einsatzmöglichkeiten des Rohstoffs in der Reifenproduktion konzentrieren. Parallel arbeiten die Forscher auch an anderen potentiellen Materialien für die Zukunft. „Die neuen Ergebnisse helfen uns beim Erreichen unseres Unternehmensziels: Bis ins Jahr 2050 sollen alle Bridgestone-Reifen ausschließlich aus nachhaltigen Rohstoffen produziert werden“, erklärt Alexandra Kimmich, Sprecherin des Reifenproduzenten. (kle)

Reifenindustrie

Pirelli testet Reifen mit Naturkautschuk der Guayule

Pirelli hat einen Reifen-Prototyp entwickelt, der Naturkautschuk der Guayule enthält. Auf den Teststrecken in Vizzola und Balocco wurde das Gummi kürzlich getestet. Ein Maserati Ghibli diente als Testfahrzeug.

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Reifenindustrie

Bridgestone mit „Tire Technology Award“ ausgezeichnet

Bridgestone wurde auf der Tire Technology Expo in Hannover bereits zum fünften Mal ausgezeichnet. In diesem Jahr erhielt das Unternehmen die Auszeichnung als „Reifenhersteller des Jahres 2016“. Die Juroren würdigten den Reifenhersteller für seine globalen Investitionen in Forschung und Entwicklung sowie Errungenschaften auf dem Gebiet der nachhaltigen Produktion. Eduardo Minardi, Executive Chairman und CEO, Bridgestone EMEA, nahm den Preis im Namen des Unternehmens entgegen.

    • Reifenindustrie
Firestone Rennreifen mit Guayule-Naturkautschuk werden bereits in der Indicar Serie eingesetzt.

Motorsport

Firestone-Rennreifen mit Guayule-Naturkautschuk im Einsatz

Das Debüt von Firestone-Rennreifen in der NTT Indicar Series zeigt, das Reifen aus erneuerbaren Rohstoffen sehr leistungsfähig sein können.

    • Reifenhersteller, Bridgestone, Firestone, Motorsport