Mit Top-Leistungen konnte die Handwerksjugend der Vulkaniseure aufwarten, um den Bundessieger und damit den besten der jungen Gesellen unter sich auszumachen. Dieser heißt Martin Rösner und kommt von Reifen Bangsow aus Groß-Gerau.
Auf Einladung des Bundesverbandes Reifenhandel und Vulkaniseur-Handwerk e.V. (BRV, Bonn) kamen in der berufsbildenden Schule Burgdorf/Lehrte insgesamt vier Vulkaniseur-Gesellen zusammen, die sich zuvor als jeweilige Landessieger ihres Handwerks qualifiziert hatten und nun in der Endausscheidung um den Bundessieg konkurrierten. An je einem vom Hersteller Dunlop zur Verfügung gestellten Pkw-Neureifen musste jeder Wettbewerbsteilnehmer durch abgestuftes Aufschneiden der Lauffläche und der Seitenwand den Reifenaufbau freilegen.
Dabei lautete der konkrete Arbeitsauftrag:
· Aufschneiden der Lauffläche bis zum Seitendekor auf einer Länge von 300 mm.
· Freilegen der 1. Gürtellage, der 2. Gürtellage sowie der Karkasslage auf einer Länge von jeweils 100 mm. Enthielt der Reifen eine Abdecklage, sollte diese sowie die 1. Gürtellage jeweils nur 50 mm freigelegt werden.
· Über den gesamten Bereich war zudem auf einer Seite die Seitenwand bis zur Montagelinie freizulegen. Enthielt der Reifen eine Verstärkung in der Seitenwand, so war diese auf der Hälfte der Seitenwand darzustellen.
Alle Übergänge sollten dabei rechtwinklig und präzise gearbeitet werden, die Arbeiten waren unter Beachtung der Richtlinien zur Reparatur von Pkw-Reifen ohne Verletzung der restlichen Reifenteile auszuführen * und das alles in höchstens acht Stunden. Maximal 100 Punkte waren für eine perfekte Leistung zu erreichen.
Unter den wachsamen Augen der dreiköpfigen Bewertungskommission, bestehend aus den gestandenen Praktikern Stephan Immler (Vulkaniseurmeister, Reifen Immler, Immenstadt), Dirk Hübener (Vulkaniseurmeister und Dipl.-Ing. (FH), Reifen Hübener, Wolfenbüttel) und Frank Danger (Vulkaniseurmeister, Danger Fahrzeugtechnik + Bereifung, Hameln) entwickelte sich ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen. *Es war ein spannender Wettkampf und lange war nicht klar, wer von den vier Teilnehmern diesen für sich entscheiden würde!", so resümiert Stephan Immler, der in diesem Jahr erstmals den Vorsitz der Prüfungskommission innehatte. *Von Stunde zu Stunde wechselte die Führung."
Nach über sieben Stunden harter Arbeit und anschließender genauer Begutachtung der Werk- stücke durch die Prüfer standen dann die Platzierungen fest: 1. Bundessieger wurde mit einer Gesamtzahl von 92 Punkten und Note 1 Martin Rösner (Landessieger Hessen) von Reifen Bangsow in Groß-Gerau. Laut Bewertungskommission zeichnete sich seine Arbeit besonders durch Sauberkeit und Präzision aus. Mit nur einem Punkt Abstand konnte sich Benjamin Michels, der Landessieger aus Baden-Württemberg (Pneuhage Reifendienste Süd, Freiburg), als 2. Bundessieger qualifizieren. Ebenso wie der Dritt- und Viertplatzierte erzielte er mit seiner Leistung die Note 2. Bastian Ritterbusch, Landessieger aus Sachsen-Anhalt von Fa. Kuttnik aus Samswegen, ging mit 89 Punkten als 3. Bundessieger durchs Ziel. Mit insgesamt 85 Punkten lieferte auch Steffen Rückriem von Reifen Jung aus Springe (Landessieger Niedersachsen) eine absolut respektable Leistung und kam damit auf einen guten vierten Platz. Der Vollständigkeit halber sei noch erwähnt, dass der diesjährige Landessieger aus Bayern nicht zum Bundeswettbewerb angetreten war.
Nachdem die Kommission unter Beifall das Ergebnis des Wettbewerbs verkündet hatte, überreichte Jens Ludwig von der Dunlop GmbH dem Erstplatzierten den von seinem Hause gestifteten Scheck über 550 Euro. Auch die übrigen Teilnehmer gingen nicht leer aus: für sie gab es als bleibende Erinnerung an den Wettbewerb ein Modellfahrzeug aus einer limitierten Auflage, gleichfalls gesponsort vom Hersteller der Prüfungsreifen.
