Der Suchbegriff „Reifenshops“ liefert nach ams-Angaben bei Google 349.000 Suchergebnisse in 0,53 Sekunden. Aus diesem Pool hat die ams insgesamt neun Vergleichskandidaten ausgewählt und anhand verschiedener Kriterien beurteilt. Bewertet wurden die Leistungen im Bereich „Angebot & Sparfaktor“, wofür unter anderem ein klassischer Preisvergleich bei den Produkten Michelin Primacy 4 (16 Zoll), Goodyear Eagle F1 Asymmetric 6 (19 Zoll) und Continental SportContact 6 (20 Zoll) durchgeführt wurde. Im Kapitel „Bestellung & Bezahlung“ spielten etwa Filteroptionen zur Verfeinerung der Suche eine Rolle, während in einer separaten Rubrik die Liefer-Modalitäten sowie zubuchbare Montage-Leistungen im Fokus standen.
Die Top-Bewertung in Form eines „Daumen hoch“ vergibt auto motor und sport an gleich vier Shops im Testfeld. Keinen Grund zur Klage findet die Redaktion bei rsu.de sowie bei reifen.check24.de. Bei Onlinekonzept der im schwäbischen St. Johann ansässigen RSU GmbH werden das „kundefreundliche Konzept“ sowie die „vielen Filtermöglichkeiten bei der Auswahl“ gelobt. Zudem bietet das 100-Tage-Rückgaberecht „eine gewisse Sicherheit vor einem Fehlkauf.“ Das Portal Check24 wiederum punktet dank der großen Partner – dazu gehören etwa ReifenDirekt und ATU – mit einem „üppigen Angebot“ und „guten Preisen“. In ihrem Urteil weist die ams auf eine Besonderheit hin: „Vertragspartner ist zwar das Portal, es liefern jedoch die angeschlossenen Shops.“
Ebenfalls zu überzeugen wissen die Online-Shops reifendirekt.de („Breites Informations- und Produktangebot, vielerlei Hilfestellungen für den Käufer, klare Kostenangaben“) sowie reifen-vor-ort.de („Das Konzept von Reifen vor Ort hat seinen Charme, gute Preise“). Bemängelt werden jedoch die „eher teure Seite der Preisskala“ (reifendirekt.de) respektive das „eher schmale Beratungsangebot“ (reifen-vor-ort.de).
Fünf Shops mit (Service-)Defiziten
Die übrigen fünf getesteten Kandidaten haben durchaus ihre Stärken, aufgrund einzelner mehr oder weniger groß ausfallender Schwachpunkte reicht es im ams-Vergleich jedoch nicht für die oberste Bewertungsklasse. So spielt reifen-pneus-online.de „bei den Preisen vorne mit“, hadert aber offenbar mit negativen Beurteilungen zu Reklamationen und der daraus resultierenden schwachen Bewertung bei Shopauskunft (1,45 von 5 Punkten). Ähnlich verhält es sich bei reifenleader.de („das Angebot kann sich sehen lassen, die Preise sind gut“). Allerdings gingen falsche Bestellungen ins Geld: „Die Rücksendekosten für einen Reifensatz betragen 100 Euro.“
Bei reifen.com ist die Preisgestaltung der Grund für Abzüge, da sich „die besseren Preise eher bei den anderen Online-Shops finden“. Immerhin konstatieren die ams-Prüfer auch: „Die Webseite ist solide, das Reifenangebot groß.“ Bei den verbleibenden Kandidaten sieht die ams serviceseitig Luft nach oben. Auf oponeo.de ist „das Angebot an Montagestationen eher schmal“, während in der Beurteilung von reifen24.de bilanziert wird: „Andere Online-Shops bieten aber deutlich mehr Service, vor allem in Sachen Montage.“ Zumindest preislich könne das Angebot von reifen24.de jedoch mithalten.
Weitere Alternativen und Fazit
Jenseits gängiger Onlineshops sind Reifen auch über die großen Player Amazon und eBay orderbar. Der Quick-Check der ams stellt beiden Plattformen gemischte Zeugnisse aus. Über eBay heißt es : „Das Thema gebrauchte Reifen und Felgen spielt eine große Rolle. Die Suche ist nicht ganz so komfortabel wie bei den Spezialisten, immerhin lässt sich die Montage über ATU dazubuchen.“ Amazons Reifenbereich wiederum „lässt sich via Volltextsuche auf der Startseite finden und eignet sich vor allem für Käufer, die wissen, nach welchem Reifenmodell sie suchen.“ Die Suche gestaltet sich dann allerdings offenbar nicht ganz so einfach – dafür war der Michelin Primacy nach ams-Angaben „unschlagbar günstig“.
In der Bilanz ihres Tests bestätigt auto motor und sport, dass die von Kunden geschätzten Vorzüge des Online-Shoppings auch beim Produkt Reifen zum Tragen kommen: „Der Kauf via Online-Reifenshop bietet hohe Preistransparenz, Sparpotenzial und ist sehr komfortabel.“ Das gilt jedoch nicht uneingeschränkt: „Aufpassen muss man ein wenig bei den Nebenkosten für den Fall, dass man sein Widerrufsrecht in Anspruch nimmt.“ (dw)