Laut Bridgestone haben die Guayule-Reifen im Laufe des Jahres die gleichen anspruchsvollen Spezifikationen für Straßenrennen erfüllt wie alternative Reifen, die mit traditionellem Hevea-Gummi hergestellt werden. „Guayule erweist sich als erfolgreicher Ersatz für traditionelle Kautschukquellen, was einen großen Schritt in Richtung heimische Beschaffung und verbesserte Nachhaltigkeit im Motorsport darstellt“, erklärt der Reifenhersteller in einer Mitteilung. In der Indicar-Saison 2023 wurden bei allen fünf Straßenrennen Guayule-Reifen verwendet. Für die Herstellung der 1.863 Reifen der Saison nutzte Bridgestone nach eigenen Angaben etwa einen Hektar Guayule.
Der japanische Reifenhersteller sieht einige Vorteile in der Verwendung von Guayule. Der Strauch soll in vorhandenen Reihenkulturen angebaut werden können, was ihn zu einer wettbewerbsfähigen Pflanze macht und die Kosten für Landwirte senkt. Außerdem kann der Guayule-Strauch, der in den südwestlichen Wüstenregionen Nordamerikas wächst, einen positiven wirtschaftlichen Effekt haben und gleichzeitig Transportkosten verringern. Seine Guayule-Forschungsinitiative startete Bridgestone im Jahr 2012. Heute betreibt das Unternehmen ein Guayule-Verarbeitungs- und Forschungszentrum in Mesa, Arizona, sowie eine 287 Hektar große Guayule-Farm in Eloy, Arizona. Nach eigenen Angaben hat das Unternehmen bis heute mehr als 100 Millionen US-Dollar in Guayule investiert. Der Wüstenstrauch ist Teil des Plans von Bridgestone, Kohlenstoffneutralität zu erreichen und bis 2050 Reifen aus 100 Prozent erneuerbaren Materialien herzustellen. Dafür erforscht das Unternehmen eine Reihe von Lösungen, um das Recycling von Materialien aus Altreifen zu unterstützen und den Ersatz von nicht erneuerbaren Materialien wie Öl, Silica und Ruß in neuen Reifen zu fördern. (vdf)