Nach eigenen Angaben erhielt Yunus Akbas am 6. Februar 2023, in der Nacht des Erbebens, einen Anruf von Verwandten aus Osmaniye. Neben der Erleichterung, dass seine Verwandten wohlauf waren, sei er über das Ausmaß des Erbebens geschockt gewesen. Zerstörte Häuser, tote oder verschüttete Freunde und Bekannte ließen in aktiv werden. Laut eigenen Aussagen griff er zum Telefon und rief über private Social-Media-Kanäle zu Hilfe auf. Das Feedback sei „überwältigend“ gewesen und man war sich schnell einig, „dass Sachspenden in der Eile nötiger waren als Geldspenden.“ Insgesamt konnte Akbas vier Lkw organisieren – sein Onkel Kendirci und dessen Frau Julia von Autoarena Raunheim steuerten zwei bei, ein dritter stellte ein langjähriger Premio-Kunde und der vierte Lkw kam von einem Bekannten.
80 Tonnen Hilfsgüter wurden im Premio-Betrieb gesammelt und sortiert. Die Lkw seien neben Kleidung, Lebensmitteln (inklusive Babynahrung) und Hygieneartikeln auch mit 300 Generatoren im Wert von 30.000 Euro sowie mit mobilen Heizgeräten bestückt worden. Damit die benötigten Hilfsgüter reibungslos durch den Zoll und damit in das betroffene Erdbebengebiet kommen konnten, holten Akbas und Kollegin Kendirci nach eigenen Angaben die notwendigen Informationen und Genehmigungen ein. Die Fahrt der Lkw begann am 11. Februar morgens und endete nach drei Tagen und über 3.300 Kilometern in Osmaniye. Dort seien die Hilfsgüter von Bekannten in Empfang genommen, ausgeladen und mit kleineren Transportmitteln weiter in die betroffenen Städte verteilt worden.
„Von der riesigen Hilfsbereitschaft um uns herum bin ich immer noch beeindruckt und vor allem dankbar“, so Akbas. „Das zeigt, wie wichtig in Krisenzeiten ein gutes Netzwerk und das Zusammenstehen sind.“ (msb)