In ihrer Funktion als Produktmanagerin arbeitet Katja Busche als Schnittschnelle zwischen den Vertriebs- gesellschaften in den verschiedenen Ländern und der Forschung und Entwicklung. Die 30-jährige Betriebswirtin gibt Einblick in ihren Aufgabenkreis.
GB: Vertreten Sie in Ihrer Funktion alle Continental-Marken - oder nur Conti direkt?
Katja Busche: In meiner Funktion als Produktmanagerin Continental Winterreifen vertrete ich ausschließlich die Marke Continental. Aufgrund der Bedeutung dieser Marke und den zahlreichen Erstausrüstungsaktivitäten im Konzern gibt es zusätzlich eine Spezialisierung nach Produktgruppen (Sommer/ Winter/ Van/ 4x4). Ich bin ausschließlich für die Continental Winterreifen zuständig.
GB: Welche Aufgaben erfüllt ein Produktmanager bei der Continental AG im Reifenbereich?
Katja Busche: Als Produktmanager ist man Schnittstelle zwischen den Vertriebsgesellschaften in den verschiedenen Ländern und der Forschung und Entwicklung. Auf der einen Seite begleitet man eng die Entwicklungsprojekte der entsprechenden Produktlinien, um die Produkt-Anforderungen in technische Pflichtenhefte umzusetzen. Die enge Zusammenarbeit garantiert, dass am Ende des Entwicklungszeitraums marktfähige Produkte entstehen. Zum anderen werden die Marktorganisationen zentral mit allen Informationen rund um die Produkte unterstützt. Speziell bei neuen Produkten ist der Produktmanager (in Zusammenarbeit mit den entsprechenden Fachabteilung wie zum Beispiel Öffentlichkeitsarbeit) für alle Markteinführungsaktivitäten verantwortlich: Produktkonzept, Präsentationen, Vermarktungsaktivitäten, Programmplanung, Produktanläufe, Markt- und Wettbewerbsanalysen etc.
GB: Sind Ihre Aufgaben generell auf Deutschland beschränkt –oder gehen sie über die Landesgrenzen hinaus?
Katja Busche: Die Funktion ist nicht auf Deutschland beschränkt, sondern europaweit ausgerichtet.
GB: Wie sieht die Zusammenarbeit mit den Auslandsmärkten aus?
Katja Busche: Es findet ein intensiver Dialog über die Anforderungen aus den Märkten und die technische Umsetzung in den Produkten statt. Gerade bei Winterreifen gibt es regional bedingt unterschiedliche Produkt-Anforderungen. Beispielsweise in den nordischen Ländern sind Spikereifen sowie sogenannte Soft Compound Reifen von großer Bedeutung. Aus diesem Grund ist es wichtig, diese speziellen Aspekte in intensivem Austausch mit den Märkten in die Arbeit einfließen zu lassen und außerdem die definierten Continental-Entwicklungskriterien zu berücksichtigen. Die zentrale Koordination der Produkte unterstützt ein einheitliches Bild der Marke in den unterschiedlichen Ländern.
GB: Wie wird ein neuer Reifen im Markt eingeführt?
Katja Busche: Im Rahmen der Einführungsaktivitäten werden die Händler der unterschiedlichen Distributionskanäle durch unseren Außendienst über das neue Produkt und die begleitenden Aktionen informiert. Diese Aktivitäten werden im Vorfeld in Form von Workshops mit Vertriebsverantwortlichen und auch Kunden erarbeitet. Die entsprechende Unterstützung über die Pressever-öffentlichungen und das Internet sind dabei auch von großer Bedeutung.
GB: Gehören zu den Workshops auch Endverbraucher - sie fahren die Reifen schließlich?
Katja Busche: Ein sehr wichtiger Aspekt für die Entwicklung eines neuen Reifens - aber auch für die begleitenden Verkaufsaktivitäten - ist das Wissen über die Bedürfnisse und die Einstellung der Endverbraucher. Aus diesem Grund versuchen wir, Endverbraucher frühzeitig in diese Prozesse zu integrieren.
GB: Reifen sind bekanntlich ein technisches Produkt - haben Frauen in diesem Bereich immer noch mit Vorurteilen zu kämpfen, oder ist das ein alter Hut?
Katja Busche: Natürlich ist es für Frauen schwieriger, in einer sogenannten Männerdomäne zu arbeiten, da dieses Vorurteil teilweise leider doch noch vorherrscht. Doch mit einem technischen Grundverständnis und Markterfahrung kann man sich auch als Frau in der Reifenbranche behaupten. Und die Gegenwart zeigt ja auch, dass zunehmend Frauen in technischen Bereichen tätig sind. GB: Wie hoch ist der OE-Anteil und der Markt