Technisch hochwertige Produkte aus Reifen-Rezyklat sind Antirutschmatten zur Ladungssicherung im Transportgewerbe, Bodenmatten in der Tierhaltung, Sperrschichten gegen Schall und Schwingungen in Gebäuden oder Beläge im Sportstättenbau. Reifen-Rezyklat wird vor allem wegen der guten Dämpfungs- und Isolierungseigenschaften des Materials, die auch bei unterschiedlichsten Belastungen und schwierigsten Umweltbedingungen, wie wechselnde Temperaturen sowie Feuchtigkeit langfristig erhalten bleiben, verwendet. "In diesen Einsatzbereichen kommen gewerbliche Anwender, Nutzer oder Verbraucher bei bestimmungsgemäßem Gebrauch entweder gar nicht oder nur seltenen und dann kurzzeitig mit den Produkten in Kontakt", so Hirsch. Für Bauprodukte aus Reifen-Rezyklat sollen demnächst zusätzlich verschärfte Anforderungen an den Gehalt an polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK) gelten. Laut Hirsch "eine realitätsfremde Anforderung, da es einerseits am Kontakt mit den Produkten fehlt und enthaltene PAK zudem nicht ausreichend bioverfügbar sind." Genauso kritisch seien Überlegungen der Europäischen Kommission zu sehen, Fallschutzmatten und Sportböden den gleichen strengen Anforderungen zu unterwerfen wie beispielsweise Werkzeuggriffe, Sportgeräte oder Haushaltswaren. (kle)
wdk: Recycling-Produkte durch überzogene Anforderungen gefährdet
Der wdk Wirtschaftsverband der deutschen Kautschukindustrie e.V. sieht Recycling-Produkte durch überzogene Anforderungen bedroht. Wdk-Pressesprecher Helmut Hirsch teilt mit: "Die Märkte für Recycling-Produkte und die Ziele der Kreislaufwirtschaft geraten durch Überregulierung in akute Gefahr. Die Verwendung von Reifen-Rezyklat zur Herstellung neuer Produkte ist ein wesentlicher und nachhaltiger Beitrag zur Ressourcenschonung und zur Schließung von Stoffkreisläufen." Was massiv aufgebaut wurde, werde laut Hirsch massiv infrage gestellt, wenn übermäßig restriktive, nicht am tatsächlichen Risiko orientierte Regelungen nicht sehr schnell korrigiert würden.